05.05.2025
von
Ennio De Caro
Hat jemand Taschentücher dabei?
Animaru wurde am 2. Mai 2025 via Bayonet Records veröffentlicht.
Dass japanische Kultur im Westen besonders zieht, sollte jedem bewusst sein. Durch das Internet kamen mehr Leute in Berührung mit der einzigartigen Musik aus Japan (wie City Pop, J-Pop oder J-Rock). Dass es bis heute dauerte, dass ein solches Album mit einer gewissen J-Pop Ästhetik aus einer westlichen Perspektive rauskommt, ist etwas verwunderlich.
Die japanisch-Amerikanerin macht seit dem vierten Lebensjahr Musik und veröffentlicht seit 2020 ihre eigenen Songs. Am Freitag veröffentlichte sie ihr debut Album Animaru, welches von Pracht und Schönheit nur so strotzt. Der Mix zwischen Jazz, Bossa nova, Math Rock und J-Pop klingt zwar auf Papier ziemlich verrückt, doch funktioniert nahtlos. Mei Semones' Musik ist jedoch ein Zwischending und kann nicht mit einem Genrebegriff definiert werden. Schon ab den ersten paar Sekunden der Lead Single Dumb Feeling wird einem klar, auf welchem Level sich ihr Songwriting befindet. Crazy Jazz Licks werden poppig und zugänglich verpackt – Die ganze Musik ist viel komplexer, als sie vielleicht zu untrainierten Ohren scheinen mag. Die ganze Klangfarbe mit den Schmetterling-artigen Streichern und Akoustik Gitarren fasst das Thema der Liebe perfekt zusammen. Abgerundet wird das ganze durch verzaubernde Liebestexte, die billingual auf Japanisch und Englisch mit einer kraftvollen, zarten und abwechslungsreichen Vocalperformance präsentiert werden. Auf dem Song I can do what I want wird die Dynamik des Albums aufgedreht und man versucht sich teilweise an Math-Rock artigen Stücken.
Zarigani wurde am 3. April 2025 via Bayonet Records veröffentlicht.
Es ist kein Wunder, dass Mei Semones gerade eine der gehyptesten "Underground"-KünstlerInnen unter grossen Musikern und der Medienwelt ist. Wenn die Musik speziell, gut und eigen genug ist, wird automatisch Resonanz kommen. Das wird uns auf Animaru und deren wunderschönen Kompositionen bewiesen.
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