04.11.2024
von
Priya Kumar
Von den späten 1960er bis in die frühen 1990er Jahre war in der somalischen Hauptstadt Mogadishu eine lebendige Musikszene zu beobachten, in der Pop- und Folkmusiker*innen die kulturellen Grenzen erforschten. Die Einflüsse erstreckten sich über verschiedene Genres traditioneller somalischer Musik und verbanden sich oft mit westlichem Pop, Jazz und Elementen aus dem Nahen Osten, was zu einer einzigartigen Vielfalt an Klängen führte, die geschaffen, konsumiert und unterstützt wurden.
In dieser Zeit war die Dur-Dur Band ein zentraler Akteur und trug zur kreativen Kultur bei. Tausende von Aufnahmen, die im Somalischen Nationaltheater, bei Radio Mogadishu und in anderen Studios entstanden, wurden durch die Nachtclubs und in Hotels ergänzt, wodurch eine florierende Musikszene entstand.
Die Dur-Dur Band ist ein eindrucksvolles Beispiel, um eine Facette der faszinierenden Klänge Somalias zu würdigen, bevor die Stabilität des Landes ins Wanken geriet. Doch die somalische Musik in all ihren Formen floriert weiterhin, nicht zuletzt dank der Diaspora, die in Städten weltweit lebt. Ein umfangreiches Netzwerk von Nachrichten-, Musik- und Videoplattformen sowie zahlreiche aktive YouTube-Kanäle zeigen das unermüdliche Schaffen der Künstler*innen. Berichte über Musiker*innen, die nach Jahren im Ausland nach Mogadishu zurückkehren, sind ein positives Zeichen für die Zukunft der Musik und kulturellen Ausdrucksformen in Somalia.
Das Album Volume 5 wurde sogar während des allgemeinen Musikverbots in Somalia in den 1980er Jahren auf Piratenradios ausgestrahlt. Es bietet einen faszinierenden Einblick in die vielfältigen Klänge Somalias und verdeutlicht zugleich die starken popkulturellen Einflüsse, die diese Musik geprägt haben. So spiegelt das Album nicht nur die Traditionen, sondern auch die dynamische Entwicklung der somalischen Musik wider.
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