Klassiker der Woche

SALEM - King Night

20.01.2025
von Aline Baeriswyl

Chorale Gesänge, die sich mit dämonischem Höhnen verflechten: Himmlische Schönheit und das pure Böse scheinen im Album King Night von SALEM aufeinanderzutreffen – ein Album, welches das Witch-House-Genre massgeblich prägte, es vielleicht sogar pionierte.

SALEM wurde 2006 von John Holland, Jack Donoghue und Heather Marlatt ins Leben gerufen. Das Trio begann, im Heimstudio von Holland an Musik zu arbeiten und ihre ersten beiden Veröffentlichungen waren die EPs Yes I Smoke Crack und Water, die beide 2008 veröffentlicht wurden. 2010 folgte das Debütalbum King Night, nach dessen Veröffentlichung blieb die Band inaktiv, bis sie im Mai 2020 zurückkehrte – allerdings ohne Heather Marlatt. Ihr zweites Album Fires in Heaven, wurde erst zehn Jahre nach ihrem Debüt veröffentlicht.

KING NIGHT wurde am 28. September 2010 via IAMSOUND Records veröffentlicht.

Der Titeltrack King Night eröffnet das Album mit einer Stimme, die sich anhört, als sei sie ertränkt in einem Schlamm unerwiderter Liebe und weist den Weg für eine Reihe von elektronischen Songs, die durchzogen sind von Angst, Dunkelheit und Tragödie.

Mit Songs wie ASIA und Frost entsteht eine unverwechselbar atmosphärische Stimmung, die sich um zarte und unheimlich ruhige elektronische Elemente legt. Die hereinbrechenden Bässe und verzerrten Stimmen bilden dabei einen scharfen Kontrast, der seltsam, verwirrend und fesselnd wirkt.

ASIA wurde am 12. August 2010 via IAMSOUND Records veröffentlicht. 

Nebst klagendem Chorgesang, die sich gespenstisch über die dröhnenden und entstellten Bässe legen, wird die elektronische Produktion besonders mit langsamen Southern Hip Hop Rhythmen durchzogen, etwa im bedrohlichen Track Sick.

SALEM hinterlässt mit King Night Musik, die die eigene Zeitwahrnehmung verlangsamt, so dass man sich stundenlang in den kalten Schnee legt und nicht merkt, dass die Luft einen silbernen Blauton angenommen hat und die Haut so kalt geworden ist, dass das Blut nicht mehr zirkuliert.

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