Klassiker der Woche

A.R. Kane - 69

27.01.2025
von Aline Baeriswyl

Verspielt und mysteriös gleichzeitig, treffen in 69 von A.R. Kane murmelnde und schwindelnde Stimmen auf neblige Gitarrenrückkoplungen und lassen das Album an der Grenze zwischen üppiger Musik und musikalischem Rauschen schwanken. 

Das Träumen war entscheidend für A.R. Kanes Arbeit, mit dem Anspruch in ihrer Musik eine Art träumerische Sphäre nachzubilden, die gleichsam in alptraumhafte Stimmungen übergehen konnte. Mit ihrem Debütalbum 69 wurden existierende Klänge neu interpretiert, indem jeder Entwurf verbogen, gesampelt, manipuliert, gedehnt, gefiltert, verzerrt und wieder umgekehrt wurde - so dass sich jeder Song unerreichbar anfühlt. Wie ein Versuch, etwas zu fassen, bei dem man sich eigentlich gar nicht sicher ist, ob es überhaupt existiert.

Baby Milk Snatcher wurde am 20. Juni 1988 via Rough Trade veröffentlicht.

A.R. Kane wurde 1986 von Rudy Tambala und Alex Ayuli gegründet. Das britische Musikduo soll mit ihrem musikalischen Schaffen den Begriff Dreampop geprägt haben - in dem sie damit ihren eklektischen Sound beschrieben: Drum-Machine-Backing, das auf Dub-Produktion und auf mit starken Effekten versehene Gitarren trifft. A.R. Kane war ebenfalls Teil des Projekts M/A/R/R/S, welches mit der Kollaboration Pump Up The Volume einen Hit landete, der erstmals die allmähliche Übernahme des Samplings aus dem Hip-Hop in Dance-Music und schliesslich in den Pop einläutete. 

Obwohl A.R. Kane unbestreitbar grossen musikalischen Einfluss auf spätere Shoegaze-Bands wie My Bloody Valentine hatten, wurden sie nie wirklich als eine der ersten Dreampop/Shoegaze-Bands überhaupt anerkannt. Von Kritiker*innen werden sie daher oft als die "vergessene Band der 80er Jahre" bezeichnet. 

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