17.02.2025
von
Ennio De Caro
Und obwohl der Sound heutzutage so unschuldig klingt, ist die Geschichte dahinter das Gegenteil von unbeeindruckend.
Profumo wurde am 27. November 1986 via Charing Cross Records veröffentlicht.
Gianna Nannini macht schon eine ganze Weile Musik. Ihren ersten Hit hatte sie bereits 1979 mit dem Song California, den sie einige Jahre später auf riesen Bühnen wie Rock Am Ring gebracht hat. Doch bis die Gianna Nannini geboren wurde, die wir heute kennen, dauerte es noch etwa bis 1983.
Obwohl sie in eine höchst konservative Familie geboren wurde, war ihr als sie Künstler wie Bob Dylan und Janis Joplin hörte schnell klar, dass eine Musikkarriere das ist, für das sie lebt. Eine lesbische Musikmachende passte in den Haushalts einer homophoben und christlichen Familie natürlich überhaupt nicht rein. Gianna trug viel Leid und mentale Probleme mit sich und fühlte sich so, als wäre sie zwei Menschen in einer Hülle. Als sie 1983 in Köln war, wurde sie durch eine Nahtoderfahrung laut ihrer eigenen Worten neugeboren. Sie hat sich selber wiedergefunden, und als se nach Mailand zurückkehrte, waren ihre Intuitionen plötzlich wieder da.
Im Frühling 1986 nahm sie mit Conny Plank, dem Produzenten von Kraftwerk, ihr achtes Album Profumo auf. Der Euro-Pop-Rock Sound der 80er ist so unglaublich markant, dass es fast schon für mich 2005er Baby nostalgisch ist. Wie es sich für's Genre gehört, ist der Sound den Conny produziert hat riesig und breit. Gianna's rauhe Stimme gibt der glatt klingenden Platte noch den nötigen dreckigen Touch. Wenn ich dieses Album höre, sehe ich mich, in Toskana die Hügel auf- und ab wandern.
Mehr Klassiker der Woche warten in dieser Playlist auf dich: