Zum 14. Mal findet das Openair Funk am See statt - am 16. und 17. August wurde die Lidowiese in Luzern auf ein Neues zum grossen Festivalgelände. Hier findest du alle Interviews mit den Künstler*innen, die diese Ausgabe bespielten!
Aufhören, mit allen cool zu sein. Hatepop im Interview
Noch bevor die ununterbrochen nach Stimuli ächzenden Bässe des Hatepop-Kollektivs die Lidowiese erschütterten, besuchten uns Glitch Baby, German und Dashcam*Devi im kleinen Übertragungswagen von 3FACH.
“Wir starten poppig, dann wird es heavy, dann wird es sad und dann hören wir auf.” - “…So wie das echte Leben.”
Dabei sprechen wir mit den dreien nicht nur über die grosse musikalische Spannbreite, die bei ihren Auftritten zu einer Show verpackt wird, sondern auch darüber, was sich das Kollektiv von der Schweizer Musikszene mehr wünscht.
“Hört mal auf, immer mit allen cool zu sein. Es sind nicht alle cool.”
Warum Hatepop selbst 2big2fail ist, was Zigis, Getränke und Ricola mit ihrer Musik gemein haben UND WAS DU ÜBER DIE MONDLANDUNG UNBEDINGT WISSEN MUSST...
OG Florin über seinen Teekocher im Backstage
Der zürcher Künstler OG Florin verrät uns im Interview am Funk am See, was bei ihm im Backstage nicht fehlen darf. Ausserdem erzählt er von seinen Fieldrecordings, dem Umzug nach Zürich und von seinem kommenden Album.
In einem Interview vor einem Jahr erzählte uns OG Florin von seinen Fieldrecordings. Dabei geht er in den Wald un nimmt dort Geräusche auf, die er in seiner Musik verwendet. Nun sagt er uns aber, dass er schon seit längerem keine Fieldrecordings mehr gemacht hat. Momentan ist er beschäftigt mit Musik die er neben seinem Hauptprojekt "OG Florin" macht. Dabei handelt es sich um Ambient Sound und Dungeon Synth. Musik die so klingt, als würde sie in einem Videospiel vorkommen.
"Ich brauche manchmal auch ein bisschen Abwechslung! Ich kann nicht jeden Tag ins Studio sitzen, Gitarre spielen und Lyrics schreiben..."
Im vergangenen Jahr hat sich OG Florin von Zug verabschiedet und ist nach Zürich gezogen. In Zürich ist er viel zentraler und kann sich so schnell mal auf sein Fahrrad schwingen und zum Beispiel zu einem Freund ins Studio gehen. So kostet es ihn viel weniger Überwindungskraft nach draußen zu gehen.
Zu seinem kommenden Album möchte er noch nicht viel sagen. Mit Worten sei es schwierig das Album zu beschreiben und daher muss es gehört werden, wenn es dann veröffentlicht ist. Je nach dem wie viel Zeit und Lust er hat, können wir diesen Herbst oder Anfang 2025 damit rechnen, dass das Album veröffentlicht wird.
Odd Beholder mit Tips für aufstrebende Artists
Die Electrowave - / Indiepop Künstlerin Odd Beholder war am Funk am See bei uns live im Interview. Dabei erzählte sie uns von der Erfahrung die sie gemacht hat, beim schreiben von ihrem Song "Dahlia", welchen sie extra für den gleichnamigen Kurzfilm geschrieben hat. Außerdem verriet sie uns, was sie bei einem Auftritt im Backstage braucht, was sie jungen aufstrebenden Künstler*innen raten würde und was ihre Intention hinter ihrer Musik ist.
Die Musik von Odd Beholder wird oft als umarmend und tröstend beschrieben. Bei ihrer Musik schreibt sie über Themen, die sie beschäftigen und dabei hofft sie auch, dass es auf die Zuhörer*innen einen ermutigenden Effekt hat. Jedoch ist es nicht das eigentliche Ziel ihrer Musik eine "feelgood" Stimmung zu verbreiten. Beim schreiben ihrer Musik verarbeitet Odd Beholder oft Themen, die sie beschäftigen. Durch das musizieren gelingt es ihr, sich besser zu fühlen. Odd Beholder findet es schön, wenn sich durch ihre Musik Personen gesehen fühlen und es ihnen durch eine schwierige Zeit hilft.
"Ein bisschen Klischee massig gesagt, verarbeite ich auch ein bisschen darken Shit mit dem was ich mache..."
Odd Beholder findet es wichtig für junge Artists zu verstehen, dass es viele Arten gibt ein*e Künstler*in zu sein. Oft sieht man nur eine bestimmte Gruppe von Artists und so denkt man, dies sei die ganze Musikwelt. Dem ist aber nicht so, jede*r Künstler*in muss von sich aus bestimmen, was für Kunst man machen will und welche Form von Kunst es noch in dieser Welt braucht. Darum wünscht sich Odd Beholder für junge Artists, dass sie Mut haben das zu machen, was sie machen wollen. Vor allem genau dann, wenn sie denken, dass sie nicht in die Musikwelt passen.
Tami T und das Leuchtschwert Instrument
Tami T ist eine Musikerin aus Schweden, ursprünglich kommt sie aus Götenborg, heute wohnt Sie in Stockholm. Tami T s Musikkarriere begann schon in ihrer jungen Jugend. Sie begann in einer Punk-Rock Band mitzuspielen, dazumal übernahm sie zuerst "nur" den Bass, später übernahm sie auch die Synthis, weil niemand aus ihrer Band Lust hatte, Synthis zu spielen. Dort fing es an mit der Neugier an Elektronischer Musik, mit Achtzehn begann sie dann auch selbst Musik zu produzieren.
Soviel zur Vorgeschichte von Tami T, machen wir einen Schritt weiter in die Gegenwart, Tami T am Funk am See. Bei ihrer Show packt Sie einem mit der Simplen Art wie Sie auf der Bühne steht und doch soviel mehr transportiert als Künstler mit riesen Shows.
Im Interview mit Tami T sprachen wir über den Anfang ihrer Musikkarriere bis zu Erlebnissen, welche besondere Anerkennung erhalten sollen. Tami T und Electroclash, Tami T meinte mal, ihre Musik sei wie Elektronischer Glitzer, durch ihre Musik vermittelt sie verschiedene Themen. Von ganz tiefgründigen Gefühlen bis zu banalen Wortspielen ist in der Liederliste von Tami T alles zu finden.
Am Konzert bei der Zeltbühne packte sie beim etwa dritten Song etwas aus, was mich Total verwirrte.
LICHTSCHWERT?! Tatsächlich ist das vermeintliche Lichtschwert ein selbstgebautes Instrument, wie ich von Tami T im Interview erfahren konnte. Was für ein Instrument, fragst du dich? Eine einseitige Geige, wie du hier schon rauslesen konntest ist Tami t eine vielseitige Künstlerin mit einer einseitigen Geige und einem flauschigem Bass.
Ele A voll in Fahrt ! Postauto Poesie und Performen
Ele A ist eine Aufkommende Rapperin aus dem ticino. Sie macht Italienischer Rap und hat im Mai releasde sie ihre ep Aqua. Mehr darüber findest du hier.
Im Interview mit Ele A sprachen wir über die Erfahrungen die Sie mit Performing gemacht hatte. 2023 ging Sie nämlich in Italien und der Schweiz auf Tour. Ausserdem war Sie dieses Jahr auch als Act bei der Fashionweek in Paris dabei. Von Performing zu Wachstum durchs musizieren bis zu Idylischen Postautofahrten wo die Lines endstehen die Ele A voller heisser frische auf der Bühne wiedergibt.
Das ganze Interview findest du hier.
Ele A ist noch nicht besonders lange im Hiphop und Rap Buissness dabei, in den letzten paar Monaten hatte sie einen riesigen Aufschwung, dies sieht man vor allem bei ihren Spotify listeners.
Sie selbst lässt das alles nicht zu nahe an sich ran auch für ihren eigenen schutz vor zu vielen Einflüssen von aussen. Sie bemerkte auch durch das produzieren ihrer letzt erschienen ep Acqua dass sie auch mal entschleunigen sollte. Die Musik Welt wird heutzutag täglich mit neuen Trends überannt wobei auch eine challange als Künstlerin ist angesagt zu bleiben wie vorallem aber auch der Druck der mit der Berühmtheit dazukommt. Ele A hat eine gelassene Art auf dinge zuzugehen, sie geht mit dem Gedanken etwas neues zu lernen, sich zu formen und auszuprobieren in neue Musikprojekte hinein.
Wir sprachen ebenfalls über Luzern und durch die Erfahrung in Milano gewohnt zu haben, hat sie gelernt ihr heimatdörfchen in Lugano wertzuschätzen und die Privilegien eines ruhigen Lebenz zu erkennen.
Promis3 schafft den Rave, den wir uns alle wünschen
Das belgische Nu-Rave Duo im Interview.
Andras Vleminckx und Brent Diele sind zusammen Promis3, ein Duo welches in ihrer Fähigkeit neue Ideen mit nostalgischen Sounds zu bändigen, komplett unangefochten ist.
(links, Andras und rechts, Brent)
So manch eine Person mag das Raven, vor allem im grossen Stil, als sehr einschüchternd und eher "edgy" wahrnehmen. Also nur schwarze Kleider, ernste Blicke, kühle Persönlichkeiten. Halt zu cool. Es war dementsprechend eine sehr willkommene Gegebenheit, dass die beiden Menschen hinter Promis3 zu den offensten und wärmsten Menschen auf dem Festivalgelände gehörten, was eigentlich auch total Sinn macht.
Promis3 als Act stehen nämlich, sowohl in ihrem Privatleben, als auch auf der Bühne für totale Offenheit im Selbstausdruck (insofern dieser keine andere Person diskriminiert) und stellen diesen auch an ihre künstlerische Vorderfront.
Auf die Frage, was ihnen das Raven bedeutet sagten Vokalist*in Brent, dass es beim Raven für ihn Mittlerweile viel um Expression geht, zum einen weil früher der Safespace für solchen Ausdruck noch nicht vorhanden war und zum anderen auch weil in seinen Augen Music und Fashion Hand in Hand gehen.
Andras geht auch auf die klaren Veränderungen, die sich in den vergangenen mehr als 20 Jahren rauskristallisiert haben, ein. Wo mensch in den 90ern noch in leeren Lagerhallen ohne jegliche Regeln gewesen wäre, gibt es jetzt Clubs mit Awareness-Teams und klaren Grenzen.
"Vor 20 Jahren gabs in den Klubs noch viel mehr gefährliche Situationen, vor allem für Minderheiten, und heutzutage haben wir ein Bisschen Backup"
Bevor die beiden am Funk am See gesielt haben, waren sie auf der Bühne am Dour Festival, wo sie die Bühne für um die 10'000 gerockt haben, ein Festival welches für beide Mitglieder das erste war, bei welchem sie Besucher*Innen waren. Eine Performance für so eine massive Menschenmenge geliefert zu haben ist für Promis3 immer noch wie ein Fiebertraum, was umso rührender ist wenn mensch im Kopf hat das die Beiden auch mal Rave-Babies waren. Andras zum Beispiel, erzählt davon wie er früher im Alter von 13 an Raves ging.
"Ich war 13/14 als ich meiner Mutter sagte ich gehe bei Freund*Innen übernachten, in Wahrheit wurde ich abgeholt und bin zu Raves in Holland gefahren"
Sie empfehlen übrigens als Gepäck für ein Promis3-Konzert dein sexiest Outfit, viel Energie und alle deine Friends <3
"Be who you ever wanna be and slay." - Ice Zaddy im Interview am Funk am See 2024
"Wenn 100 Prozent von mir erwartet wird, dann muss ich 120 Prozent geben."
Mit dieser Attitude erarbeitete Ice Zaddy aus Luzern und ihre Crew die legendäre Bühnenshow. Für einige Tracks wurden ganze Choreografien entwickelt. Ein Highlight stellt für sie selbst die Choreo für den Song Suga Daddy dar.
Im Interview gab Ice Zaddy preis, dass über drei Monate lang immer wieder geprobt wurde, bis die Choreografien so über die Bühne gehen konnten, wie das am Funk am See 2024 der Fall war.
"Ich habe sehr viele Haters, die mich ohne Grund hassen."
Auch der neuste Song aus Ice Zaddys Feder mit dem Namen Womp Womp gab es zuhören. Ein Song, welcher sich laut Ice Zaddy an ihre Hater richtet. Diese sollen nämlich nicht so rumheulen.
Ice Zaddy erzählt trotz der Hater auf Social Media von einem sehr erfolgreichen und positiven vergangenem Halbjahr, denn die Musik und die Persona Ice Zaddy wird zurecht abgefeiert. Die gewonnene Confidence ist etwas, was sie auch in ihr Privatleben mitnehmen kann.
Sommerhits, Schnauzbärte und ein heisser Stopp in Luzern: Tropikel Ltd. im Interview
Im Interview mit Tropikel Ltd. sprechen wir gemeinsam über ihre neueste Release, die perfekt für den Sommer ist und Luzern "unter Adrenalin setzen" soll. Die Hitze im Tourbus spiegelt die energiegeladene Stimmung wider, während wir darüber reden, wie die Energie der Fans ihre Liveperformances beeinflusst. Tropikel Ltd. freut sich besonders auf die kommende Tour im November, die nach dem Erfolg der bisherigen Termine erweitert wird. Einzigartig an ihren Auftritten ist die Mischung aus 80er-Jahre-Popeinflüssen und modernen Techno-Rap-Elementen, die zusammen mit der offenen und positiven Atmosphäre des Publikums ihre Shows besonders macht.
Wir sprechen auch darüber, dass sie ursprünglich nicht das Ziel hatten, mit ihrer Musik erfolgreich zu werden, sondern einfach Spass am gemeinsamen Schaffen hatten. Ihre Zusammenarbeit, die teils in der Schulzeit beginnt, entwickelt sich über die Zeit hinweg. Viel Zeit verbringen sie im Studio, und es sind bereits neue Songs in Planung, die im nächsten Jahr veröffentlicht werden.
Zwischen unberrechenbarer Technoekstase und Bravo-Hits: Kiwi aus der Dose und DJ SHICE im Interview
Das diesjährige Funk am See bot nicht nur zahlreiche unvergessliche Bühnenmomente, auch hinter dem Mischpult ging die Post ab. In der ersten Festivalnacht rockten Kiwi aus der Dose und DJ SHICE die Silent Disco. Mehr über die beiden DJs erfährst du im gesamten Interview:
DJ zu sein war für Kiwi anfangs nicht nur eine Leidenschaft, sondern auch ein Freieintritt in Clubs, für die Kiwi damals eigentlich zu jung war. Im Duo oder auch alleine sind die Sets unberechenbar. Genregrenzen werden gekonnt überwunden, Experimentierfreudigkeit ohne den nötigen Groove zu verlieren.
Ganz andere Impulse sendete Mario Stübi aka DJ SHICE über die Kopfhörer. Nostalgie ist hier der treibende Faktor. Klassiker aus den 80er- und 90er-Jahren bringen die Lidowiese zum Mitsingen und Mittanzen. Mario ist schon lange mit seinen DJ-Sets ein fester Bestandteil der Luzerner Kulturszene. Besonders auffällig: Sein Publikum bleibt trotz altem Sound jung. Wieso er gerade bei Ü16 überzeugt, erfährst du im gesamten Beitrag oben.