Krass Politic

"Klare Spielregeln" in Politik und Spiel

Wir alle kennen es, es geschieht immer wieder, es kommt bei Sportanlässen, wie beispielsweise Fussballspielen oder Eishockeyspielen zu Ausschreitungen, Petarden werden gezündet und die Fankurve im Stadion wird verhüllt von rotem und grauem Rauch. Ab und zu fliegen dann auch die Fäuste, gerne auch einmal zwischen Fans und der Polizei. Kann die Politik etwas gegen diese Fangewalt machen? Und was denn genau? Was ist die Verantwortung der Fankurve? Diesen Fragen, wie auch vielen mehr, wollten wir hier nachgehen.

Dazu haben wir Ylfete Fanaj von der SP, Regierungsrätin vom Kanton Luzern und Vorsteherin vom Justiz- und Sicherheitsdepartement, Adrian Nussbaum, Fraktionschef der Mitte vom Kanton Luzern und Fabian Achermann von der Fanarbeit Luzern ausgefragt.

Kaskade, Ausweispflicht und  eine "populistische Massnahme"

Alle sind sich einig, ab einem gewissen Punkte macht es Sinn, dass "die Politik" mit Repression anwortet. Die Fragie hierbei ist aber ab wann und wie und dann auch gegen wen konkret. Ylfete Fanaj hat den "runden Tisch" wieder ins Leben gerufen, mit welchem ein Dialog zwischen verschiedensten Instanzen ermöglicht werden soll, darunter mit der Polizei, mit der Fanarbeit, mit den Clubs usw. usf. Als sich aber die Regierung und damit auch Ylfete Fanaj für das sogenannte Kaskadenmodell aussprach, trat der USL vom runten Tisch zurück. Dies mit der Begründung, dass mit einer Regierung, die sich für Kollektivstrafen ausspricht, nicht wirklich auf Augenhöhe verhandeln lässt. Für Ylfete Fanaj ist dadurch der Dialog aber nicht abgebrochen und an den, wie sie immer betonte, "klaren Spielregeln" kann hierbei weiter gearbeitet werden.

Die Mitte fordert allerdings weitere Massnahmen, um die Fangewalt zu beseitigen. Darunter Massnahmen gerade auch um, wie Adrian Nussbaum meint, die Einzeltäter*innenverfolgung zu verbessern oder überhaupt erst zu ermöglichen. Einerseits wäre da eine Ausweispflicht für den Eintritt ins Stadion, personalisierte Tickets und jeweils fixe An- und Abreisekonzepte. Doch auch hier gilt wieder wie beim Kaskadenmodell, falls das alles nichts hilft, muss es zu Sektorsperrungen und Geisterspielen kommen.

Fabian Achermann sieht aber die Fangewalt als ein gesellschaftliches Problem und schliesslich auch als eines, welches nicht auf null reduziert oder einfach weg-politisiert werden kann. Unter anderem deshalb lehnt er auch Massnahmen wie personalisierte Tickets ab, welche nur Aufwand bedeuten, ohne dann aber genau zu wissen, wer was getan hat, welche er dann auch trotz ihren guten Willens dahinter als "populistische Massnahme" bezeichnet.

Wenn Du erfahren möchtest, was das Kaskadenmodell jetzt genau ist, wo sich die drei sonst noch so übereinstimmen oder auch raufen, hör Dir die ganze Sendung oben an!

Ausserdem findest du hier die drei Interviews in voller Länge: 

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