Krass Politic

Factz, Kuscheln und Männer: Die Politik der M$G-Songs

Eine Menge der Musik die wir hören, ist durch und durch politisch. Und da wir sowieso den Begriff der Politik gerne so breittreten wie nur irgendwie möglich, passt das doch zu einer Politiksendung im Radio wie Arsch auf Eimer. Und deswegen hat diese Sendung von Krass Politic politische Musik zum Thema. Spezifischer wird das neue Album "Massage" des Willisauer Rapduos M$G behandelt.

Das neue Album wurde am 13. Dezember 2023 veröffentlicht und feierte am 27. Januar 2024 ihre Plattentaufe in Willisau.

Einige Fragen über die politischen Songtexte wurden bereits im Live-Interview in der Reimstunde behandelt. Wir wollten das Ganze dann aber doch noch ein wenig genauer unter die Lupe nehmen. So mussten Ramon und Jodok von M$G dann auch noch einmal Fragen von uns beantworten und das ganz erschöpft von der Plattentaufe.

"Factz" oder Fakenews?

Zunächst wollten wir beim 5. Lied des Albums "Factz" eine Art factcheck durchführen, da es sich auch so anbot. Das stellte sich dann doch schwieriger heraus, als erwartet. Wie wollen wir denn bitte überprüfen ob Ueli Maurer nun wirklich ein "dumme huere Siech" ist? Was dann aber vergleichsweise einfach war zu überprüfen, waren die Aussagen über gewisse alte Männer.

Es stimmt also durchaus, dass "gewisse alte Männer" eher rechts wählen. Das kann mensch in Statistiken ganz einfach herausfinden. Oder auch in diesem Artikel der Republik. Ebenfalls trifft es zu, dass "gewisse alte Männer" zu wenig besteuert werden, vor allem wenn mensch miteinbezieht, dass beispielsweise Milliardäre wie Jeff Bezos oder Elon Musk in einigen Jahren keinen Rappen an Einkommenssteuern bezahlten, was irgendwie lächerlich ist. Ob nun Kapitalismus schlecht ist oder nicht, kommt wohl darauf an, wen mensch fragt und in welchem Kontext.

Luzern, Lohnarbeit und Kuscheln

Im Song "Hopp Lozärn (explicit disstrack)" wird, wie der Name schon impliziert, Luzern gedisst. Besonders auch die Steuerpolitik, welche wir zufälligerweise vor Kurzem einmal in einer Sendung behandelten.

Das 4. Lied vom Album "Kuschle" stellt gewissermassen die Vereinigung der warmen und zärtlichen, doch aber auch politischen und kritischen Ästhetik und Message von Massage dar. Im Lied wird die alltägliche Geschichte erzählt, welche wohl eine Mehrheit von uns bekannt sein dürfte. Die Geschichte des Lohnarbeitszwanges, welcher uns konfrontiert. Wir werden aus dem Schlaf und aus der Wärme gerissen und das Kuscheln mit unseren Liebsten und Nächsten wird unterbunden.

Auch die Line "s schönste a dine küss isch, dass ich sie ned verdiene" offenbart die Konfrontation der Lohnarbeit für das Kapital auf der einen und die Wärme, Liebe und Küsse auf der anderen Seite. Denn die Küsse müssen nicht wie der Lohn verdient werden, sie sind bedingungslos - mensch verdient diese nicht wie den Lohn im Büro oder der Fabrik.

In der Sendung hörst du noch was über die Entstehungsgeschichte einiger Lieder, wie es überhaupt zu dieser expliziten politischen Message kam, wie "Die Mitte" unter die Räder kommt und noch mehr:

Weitere Episoden

Alle Episoden anzeigen →
Wir verwenden Cookies um die Performance unserer Website zu messen. Möchtest du diese Cookies akzeptieren?