Stooszyt

Herkunftsgeschichten von Werken

Werke enthalten Geschichten

Abseits der Kunstgeschichte beinhalten ausgestellte Werke eine kulturelle Herkunft. Das Kunstmuseum Luzern untersucht Werke nach ihrer Herkunft und Geschichten der Besitzer*innen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Kunst, die während der NS-Zeit zwischen 1933 und 1945 den Weg ins Museum gefunden hat. Zusätzlich interessiert sie bei der sogenannten Provenienzforschung auch die Nachkriegszeit. Diese Zeit ist ebenso on Notlagen und Verfolgung jüdischer Personen geprägt. Darum wurde nun dieser zu untersuchender Zeitraum vergrössert.

Fanni Fetzer, die Direktorin vom Kunstmuseum Luzern, spricht von einer Wiedergutmachung. Oder zu versuchen etwas ins Licht zu rücken, was noch im Verborgenen liegt. Das sei man als Museum den betroffenen Menschen in der jüdischen Kultur aber auch den Besucher*innen schuldig. Wir sprachen mit Fanni Fetzer nicht nur über die Wichtigkeit solcher Herkunftsbestimmungen, sondern auch darüber wie sie diese Forschung gestalten und was im Anschluss mit problematischen Bildern, die beispielsweise geraubt wurden, passiert.

Um etwas über bestimmte Kunst oder Künstler*innen zu erfahren gehen Menschen ins Museum. Doch was macht eigentlich das Museum selbst um Wissen, Hintergründe und Geschichten herauszufinden? Die Direktorin vom Kunstmuseum Luzern erzählte uns von Stammbaumanalysen, Marktpreisvergleichen und allgemeine Sicherung von Dokumenten.

Mit Hilfe von Nachforschungen innerhalb einer Familie sei es teils nachvollziehbar, dass ein Werk seit der 30er Jahren im Besitz einer Schweizer Familie war und dann durch eine Schenkung in den 90ern den Weg ins Museum gefunden hat. Solche nahtlosen Geschichten kämen aber selten vor.

Werke werden als problematisch eingestuft, wenn sie für einen viel zu geringen Preis verkauft wurden oder sogar aus einem Kunstraub aus der NS-Zeit stammen. Bei diesen Fällen gäbe es rechtlich und moralisch nur den Weg, Erb*innen zu suchen und diesen diese Werke zurückzugeben. Teils beinhalten die Geschichten von jüdischen Personen aber auch den Tod. In solchen Fällen gibt es keine Nachkommen. Dann macht sich das Museum die Aufgabe, diese Geschichten nicht unter den Teppich zu kehren und so werden diese Geschichten ein Teil der aktuellen Ausstellung "Woher kommst du?"

Neben Machart, Erstellzeit, Kunstgeschichte und Informationen zu der jeweiligen Künstler*in, gehören diese Herkunftsgeschichten, Verfolgungs -und Emigrationsgeschichten transparent dazu ausgestellt. Das sei man als Museum den betroffenen Menschen in der jüdischen Kultur aber auch den Besucher*innen schuldig.

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