Drei Jahre nach seinem Debutalbum Sadboy Fusions, meldet sich Jonathan Jull Ludvigsen zurück mit einem zweiten Release unter dem Namen J. Ludvig. Was es mit dem Albumtitel "Emotan" auf sich hat und wieso Jonathan zuerst versucht hat Abstand vom Schlagzeug zu nehmen, erfährst du im Bericht.
Felt Emo, Might Delete
Wir schreiben das Jahr 2009. Aus einem Kinderzimmer in Dänemark dringen lärmige Schlagzeugklänge. "Emotan666lawl", so nennt sich Jonathan Jull Ludvigsen damals auf YouTube. In der Schule gehänselt, findet er Trost in der Welt von Computerspielen und den Klängen von Emobands wie Paramore oder Escape the Fate.
15 Jahre später ist Jonathan ein erfolgreicher Musiker. Als Schlagzeuger ist er zuletzt mit Erica de Cassier beim Millionenfestival Coachella unterwegs gewesen. Letzte Woche nun der Release seines zweiten Soloalbums "Emotan" unter dem Namen J. Ludvig III. Ein Wiederentdecken der verstaubten Emo-Skelette in seinem eigenen Keller.
Als Künstler liegt es Jonathan am Herzen, mit Erwartungen zu spielen und diese bewusst zu brechen. So wollte der renommierte Jazz-Drummer zunächst ein Album schaffen, das komplett ohne Schlagzeug auskommt. Auch stilistisch lässt sich "Emotan" kaum einordnen. Neben Einflüssen aus Rock und Jazz verarbeitet Jonathan auch Elemente aus dem Hip-Hop. Besonders die Produktionen von Mike Dean und dem schwedischen Rapkollektiv Drain Gang haben ihn geprägt und inspiriert.
"Emotan" entstand aus einer emotionalen Notlage. Das Ende einer Beziehung und die Trennung seiner Band zwangen Jonathan ins Studio. Die Sessions wurden zu einer Art Therapie, einem Ventil, um Frust und Trauer Ausdruck zu verleihen. Der größte Teil des Albums entstand in einer verwirrten Eigenbrötelei. Stellen, die von Gastmusiker*innen ausgeführt wurden, waren von Jonathan schon im Voraus auskonzipiert worden, damit die eigene Vision nicht getrübt wird.
Das Ganze Interview mit Jonathan findest du hier zum Nachhören:
Mehr zu Emotan findest du im Blog zum Album der Woche.
