Klassiker der Woche

Lhasa - The Living Road

03.11.2025
von Elia Brülhart

Lhasas zweites Album The Living Road, erschienen 2003, wirkt wie eine Weiterentwicklung ihres Debüts La Llorona. Während das erste Werk stark in lateinamerikanischen Folk-Traditionen verankert war, öffnet sich The Living Road stärker in Richtung Folk, Jazz und Singer-Songwriter.

Die kanadisch-mexikanische Musikerin schrieb und sang die Stücke auf Englisch, Französisch und Spanisch, was dem Album einen sehr offenen Charakter gibt. Trotzdem bleibt die Stimmung durchgehend intim und reduziert.

Die Instrumentierung ist schlicht, oft getragen von Bass, Schlagzeug und vereinzelten Streichern oder Bläsern. Der Fokus liegt klar auf Lhasas Stimme, tief, warm, leicht brüchig, die die Songs über Verlust, Identität und Bewegung trägt.

Tracks wie Anywhere on This Road oder Con Toda Palabra gehören zu den zentralen Momenten der Platte. Während ersterer fast hypnotisch wirkt, zeigt letzterer Lhasas Nähe zu traditioneller lateinamerikanischer Musik. La Marée Haute oder My Name wiederum wirken ruhiger, fast statisch, aber doch intensiv.

The Living Road ist kein Album, das auf Überraschung aus ist. Es entfaltet sich langsam, bleibt dabei aber konstant eindringlich. Lhasas Musik wirkt nie konstruiert, sondern eher beobachtend, als würde sie eine Bewegung festhalten, bevor sie vergeht.

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