Monde Sonore

Heimlich Nostalgisch - yes, please

Wir widmen uns neuen Releases aus aller Welt - zum Grossteil der ruhigen Natur, doch gegen Ende Sendung erwarten dich noch Club-Anthemen des 21. Jahrhunderts. Viel Vergnügen! 

Do you Feel It All Around You?

Das Debütalbum von Fatshaudi stellt die Vergangenheit in den Mittelpunkt, lässt sie aber gleichzeitig mit der Gegenwart verschmelzen und repräsentiert dabei nebst Nostalgie auch Wachstum. Beispielsweise, wenn die ikonische Synth-Line von Kim Carnes‘ Bette Davis Eyes  verlangsamt und mit verregneten Ambient-Sounds zu einer Ballade wird, die wie weit weg klingt.

Nicht nur klanglich blättert Fatshaudi in den Seiten eines Erinnerungsbuches. Die Texte ihrer Lieder erzählen von vergangener Liebe, von Orten, die einst Zuhause genannt wurden und von Überbleibseln, die sie in ihrem Zimmer entdeckt hat. Indem herzliche und herzzerreissende Erfahrungen poetisch zum Ausdruck gebracht werden, fühlt sich das Album nicht nur authentisch, sondern auch sehr intim an - ein Fenster der Introspektion.

Feel It All Around You wurde am 28. März 2025 als Vorabsingle veröffentlicht. Den Blog dazu findest du hier <3.

In This Together

oqbqbo & Scandinavian Star are In This Together: Mit dem Album veröffentlichen Anastasiya Sipulina und ihr Ehemann Malthe Fischer bereits ihr drittes gemeinsames Projekt. Trance-Pop und Ambient finden dabei zusammen und verbinden sich mit melodischen Vocals, resultierend in Songs die gleichsam emotional und tanzbar sind.

Memory Music 

Memory Music im wörtlichsten Sinne: der dänische Komponist und Sound Artist David Engelbrecht veröffentlicht mit seiner Debüt-EP Musik, die sich an der Vergangenheit orientiert. Dabei handelt es sich um Fragmente, die sich über die Jahre angesammelt haben und sich nun zu einem sorgfältig geformten, emotional dichten Konzept von Klang als Erinnerung. In Ambient-Texturen, ruhige Melodien und schnelle Perkussion, arbeitet Dudde Momente ein, die vergessene Gefühle, Orte und Menschen wachrufen, so dass man sie hinter den Augenlidern sieht. Zwischen Chaos und Klarheit entsteht Musik, die erinnert und sich gleichzeitig ganz neu erfindet.

Heimlich schimmernd & unberechenbar

Anysia Kym, eine vielseitige Künstlerin aus New York, und die Londoner Produzentin Loraine James haben mit Clandestine ein gemeinsames Album veröffentlicht, das ihre jeweiligen Stärken und musikalischen Wurzeln vereint. Kym ist bekannt für ihre experimentellen Hip-Hop-Produktionen, die Ambient, Breakbeat und R&B miteinander verweben, während James für ihre genreübergreifenden elektronischen Klanglandschaften und emotionalen Songstrukturen geschätzt wird.

Das Album Clandestine besticht durch eine Mischung aus Sound Art, DIY-Hip-Hop und elektronischen Elementen, die sowohl melancholisch als auch innovativ wirken. Besonders der Song sentimental sticht hervor: Über gebrochene IDM-Beats und verspielte, fast kindliche Melodien reflektiert Kym offen über alte Gefühle und unerfüllte Sehnsüchte. 

Die folgende Zeile bringt die emotionale Offenheit des Albums auf den Punkt:

„I’m daydreaming again/ How could I not let you in?“

Die Zusammenarbeit der beiden Künstlerinnen ist geprägt von gegenseitigem Vertrauen und kreativer Freiheit, was dem Album eine besondere Tiefe und Authentizität verleiht. Clandestine ist ein Werk, das durch seine intime Atmosphäre und innovative Produktion überzeugt.

Almost Metaphysical

Nazar kehrt mit Demilitarize eindrucksvoll zurück und knüpft an sein gefeiertes Debüt Guerilla an, indem er den rauen Kuduro-Sound aus Angola weiterentwickelt und in eine introspektivere, fast metaphysische Klangwelt überführt. Das Album entstand nach einer langen Krankheitsphase, beeinflusst von Covid und Tuberkulose, und verarbeitet Themen wie Verletzlichkeit, Heilung und neue Liebe. Nazar setzt dabei auf sanfte, fast flüsternde Vocals, die von elektronisch zerfaserten Beats und subtilen Kuduro-Rhythmen getragen werden.

Im Track Anticipate verdichtet Nazar das Gefühl von Unsicherheit und Paranoia, das seine Krankheitszeit prägte. Die Produktion wirkt verschlossen und unheimlich, spiegelt aber zugleich die Verwirrung und das Bedürfnis nach Orientierung wider. Nazar verzichtet bewusst auf Feldaufnahmen realer Orte und erschafft stattdessen eine Sci-Fi-Atmosphäre, inspiriert von Ghost in the Shell. Anticipate ist damit ein Schlüsselstück für das Album – fragil, atmosphärisch und zutiefst persönlich.

Club? yes, please.

Sextile präsentieren mit yes, please. ein Album, das ihren Sound mutig weiterentwickelt: anarchische Electro-Energie trifft auf persönliche Geschichten und kompromisslose Clubästhetik. Das Duo aus Los Angeles, bestehend aus Melissa Scaduto und Brady Keehn, schöpft aus Einflüssen von No Wave bis Hardstyle und setzt auf einen Mix aus rohem Bass, schnellen Rhythmen und absoluterOffenheit.

Der Song Push Ups ist ein echtes Highlight: Mit Gastvocals von Jehnny Beth liefert der Track pure Muskelmusik – angetrieben von einem massiven Hoover-Bass und Synths, die wie Hagel auf ein Glasdach prasseln. Push Ups ist ein energiegeladener Dancefloor-Banger, der die Endorphine in die Höhe treibt und Sextiles neue, selbstbewusste Richtung perfekt verkörpert

Tracklist: 

Fatshaudi Feel It All Around You

Places You Only See Once 

Feel it All Around You 

Visions 

Remembering (Things I love)

Forever Inside

Left Your Stuff In My Room

Raindrops In My Eyes

Lust For Youth, Croatian Amor & Fatshaudi  Kokiri Remix


oqbqbo & Scandinavian Star In This Together

Kirrawee

Shying

Folded Light

finally made it home

Typhoon

text me when you wake up


Dudde – Memory Music

Raw Wind

Trident

Opi

Crypt Walk

Sunday Scaries

Shopkeeper

Core Memory


Anysia Kym & Loraine James – Clandestine 

tension 

new links 

sentimental 

like a dove 


Nazar - Demilitarize 

Core 

Anticipate 

Disarm 

Open 

Heal 


Sextile – yes, please. 

99 Bongos 

Penny Rose 

Women Respond to Bass 

Push Ups (ft. Jehnny Beth) 


Weitere Beiträge

Alle Beiträge anzeigen →
Wir verwenden Cookies um die Performance unserer Website zu messen. Möchtest du diese Cookies akzeptieren?