Mariybu hat am Valentinstag ihr komplett selbst produziertes Hyperpop-Album veröffentlicht. Im Interview sprechen wir über das in Extremen leben, darüber, dass Mariybu mit dem Start des Albumprozesses aufgehört hat zu ballern und über ihr hidden Talent:
Ein Tag Göttin, drei Tage Opfer
Ein tag göttin ist ein lautes, zum Tanzen anregendes und selbstbewusstes Party-Album, wo aber auch die lonely Partygirl Trap-Balade einsam ihren Platz gefunden hat.
Mariybu rollt im Album ihre Gefühlswelt aus dem ersten Jahr, in dem sie in Berlin gewohnt hat, aus und lässt uns Teil werden von Tagen, an denen sie sich wie eine Göttin fühlte und den darauf folgenden drei verkatert, mit Panik zuhause. Die göttlichen Tage waren dabei viel mehr Nächte, in denen sie feiern ging, sich unter Bekannten in den Stammbars und Clubs aufhielt, dabei aufgestylet war, hier und da etwas geknutscht hat und auch nicht wenig konsumierte. Also richtige Maincharakter-Momente in denen sie sich gut fühlte. Darauf folgten aber auch immer diese drei Tage, an denen es einem richtig mies geht.
Zusammengefasst geht es darum, in Extremen zu leben. Extrem glücklich, viel feiern aber auch extrem traurig, alleine und lost. Besonders der Titel-Song ein tag göttin dreht sich um diesen Zyklus.
Hier das ganze Album von Mariybu - ein tag göttin:
delikat.
Débikatesse - einen Namen, den man, wenn man sich ein wenig für CH-HipHop interessiert, definitiv kennen sollte. Im Interview mit Deborah a.k.a Débikatesse über ihre neue EP delikat haben wir über Worldbuilding, Gesellschaftskritik, Diversität in der CH-Rapszene, Social Media Breaks und einen gewissen Rap Beef gesprochen.
world building.
Was ist "Worldbuilding"? Es ist ein Begriff, der wohl immer wichtiger wird in der Musikszene. Basically beschreibt es das Aufbauen einer Personalität um die Musik herum. Also nicht einfach Musik machen, sondern auch eine Welt um die Musik herumbauen. Sei es mit Musikvideos, Kleider, Make-Up, Performance usw. So zu sagen ein Charakter der Musik geben. Im Interview haben wir von Débikatesse erfahren, dass sie sich auch sehr für das Phänomen interessiert. Da können wir auf jeden Fall darauf freuen, was noch kommen wird.
zwanzig.
Der wohl gesellschaftskritischste Track der EP ist "20". Hier geht es um Femizide, unnötige Rap-Beefs und Frauenhass. Hier geht es in einigen Lines um den Beef zwischen Loredana und Shirin David. Wer mehr über den Beef erfahren will kann dazu unser Blog zum Beef lesen hier.
"Egal wie gross der Frauenhass du wirst niemals ein Mann sein."
Ich habe das Gefühl sie hat sehr viel internalisierte misogyny. - Débikatesse
"Egal wie gross der Frauenhass, das macht nicht unser Kampf klein"
Egal wie viel Frauenhass Loredana in die Punchlines tut, sie bekommt niemals die Anerkennung, die sie will. - Débikatesse
flows.
Vor allem auf dem Track "Zeitbomben" ist der Flow wieder sehr interessant aufgebaut. Wer Débikatesse öfters hört, hört sonst auch viel von diesen speziellen Flows. Im Interview haben wir erfahren, dass sie nicht irgendwie eine grosse Technik hat für die Herangehensweise des Flows. Allgemein bei der Entstehung der EP hat Débikatesse aber ein Social Media Break gemacht, um nicht abgelenkt zu werden.