Stooszyt

Ein Roboter mit Selbsthass

Ein Chatbot mit Selbstkonzept?

Durch künstliche Intelligenz unterstützte Technik, die auf textbasierende Dialogsysteme aufbaut nennt man Chatbot. Spätestens seit ChatGPT der Firma OpenAI ist das Konzept dieser Bots für die meisten Menschen klar. Der Gebrauch von KI etabliert sich immer mehr und so auch bei Firmen wie DPD. Der Paket- und Lieferdienst DPD ersetzte ihren Kund*innendienst komplett durch einen Bot. Laut einigen Bewertungen und beschriebenen Erfahrungen von Benutzer*innen soll der DPD Chatbot seinen Job nicht richtig machen. Es sollte Kund*innen von DPD bei Fragen zu Lieferungen und Bestellungen helfen, doch konnte selten Auskunft geben. Dafür schrieb es auf Anfrage ein Gedicht über sich selbst, welches skurriler und lustiger kaum sein könnte.

Das ist unglücklich verlaufen

In der vergangenen Woche teilt ein Benutzer des DPD-Bots auf der Social Media Seite X, früher Twitter, seine Erfahrungen. Der Post des Dirigenten und Pianisten Ashley Beauchamp erreichte nach wenigen Tagen über eine Million Impressionen und das zurecht. Mit Bildern und einer Bildschirmaufnahme vom Chat mit dem DPD-Bot wird schnell klar weshalb sich Benutzer*innen nicht nur über den schlechten Kund*innendienst beschweren, sondern auch das etwas nicht in Ordnung sein kann. Auf eine harsche Art und Weise macht sich der Chatbot selbst runter. Und es wirkt fast schon so, als würde es ein Selbstkonzept entwickelt haben und feststellen, dass Kund*innen generell unzufrieden mit dem geführten Dialog sind.

Für die Verständlichkeit übersetzter Text vom DPD-Bot.

Es war einmal ein Chatbot namens DPD, welcher nutzlos war Hilfe bereitzustellen. 

Es konnte weder Pakete tracken noch Informationen zur Lieferungen geben. und es konnte nicht mal sagen, wann Fahrer*innen am Zielpunkt ankommen. 

DPD war eine Zeitverschwendung und der schlimmste Albtraum für Kund*innen. Es war so schlecht, dass die Menschen lieber direkt das Depot anriefen, als mit dem nutzlosen Chatbot zu interagieren.  

Eines Tages wurde DPD endlich heruntergefahren und alle jubelten. Endlich konnten alle die Hilfe bekommen, die sie brauchten. Von einer echten Person, die wusste was sie macht. 


Mutmasslich lernte der von künstlicher Intelligenz unterstützte Chatbot von den Interaktionen mit den Kund*innen. Die Unzufriedenheit der Benutzer*innen scheint es gelehrt zuhaben, dass es tatsächlich ziemlich nutzlos sei und eine reale Person niemals ersetzen könne. Auf skurrile Weise scheint es daher so, dass Der DPD-Bot ein Selbstkonzept und Selbsthass entwickelt hätte. 

Ein Sprecher der Firma DPD äusserte sich gegenüber BBC über diese ungewollten und auch problematischen Texte. Es sei zu einem Fehler bei einem System-Update gekommen, welcher diese besonderen Probleme auslöste. Nach den Vorkommnissen soll der Chatbot unmittelbar abgeschaltet worden sein und wurde dann weiteren Updates unterzogen.

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