Stooszyt

Endometriose: Wo ist die Forschung?

Schmerzen plagen den Körper, aber über die Ursache wird wenig geforscht und ist mit Missverständnissen gefüllt. Endometriose ist eine Krankheit, über die wenig bekannt ist und auch die Behandlungen nur langsam voranschreiten.

Warum alles rund um Endometriose so unklar ist und weshalb die Behandlung stets individuell ist, hörst du im Podcast:

Endometriose ist eine Krankheit, bei welcher Gewebe im Unterleib wächst, wo es nicht wachsen sollte - beispielsweise ausserhalb der Gebärmutter, was bei Betroffenen starke Schmerzen auslöst, insbesondere während der Menstruation.

Rund um diese Krankheit gibt es auch einige Missverständnisse - sogar unter Ärzt*innen selbst. Das erklärt Dr. med. Ivo Fähnle, Chefarzt für Gynäkologie und Geburtshilfe am Luzerner Kantonsspital Sursee. Seit diesem Monat gibt es an diesem Standort ein Endometriosezentrum.

Bei der Diagnose von Endometriose falle oftmals die Aussage, dass Betroffene nun direkt unfruchtbar seien - eine Aussage, die so gar nicht stimmt, betont Dr. med. Ivo Fähnle. Solche Fälle zeigen, wie wichtig es ist, das Wissen gegenüber der Endometriose zu erweitern.

"Das wäre der Punkt - wenn es ein ganzheitlicheres Verständnis dafür geben würde"

Dr. med. Ivo Fähnle, Chefarzt Gynäkologie und Geburtshilfe


So unklar wie Endometriose als Erkrankung ist, so unklar sind auch Behandlungsmöglichkeiten. Momentan werden Betroffene praktisch nur mit Hormonen, Schmerzmitteln, oder Operationen therapiert. Auch hier brauche es weitere Möglichkeiten, die nur weiteres Forschen finden kann.

So erwähnt Dr. Med Ivo Fähnle die einzelne Dissertation, die eine Behandlungsmöglichkeit zeigt, welche nicht hormonell ist. Aber auch diese Forschung stehe erst ganz am Anfang und wird wohl erst in 15-20 Jahren für uns anwendbar sein.

In den momentanen Therapien seien alle Fälle demnach extrem individuell; 

"Eine supertolle Lösung, die einfach funktioniert, ist häufig nicht möglich"

Dr. med. Ivo Fähnle, Chefarzt Gynäkologie und Geburtshilfe


Das Wichtigste sei immer, die Symptome richtig zu erkennen und anhand dieser die Therapien anzupassen. Leider ist es auch hier ein Ausprobieren und ein Hoffen, dass die Behandlung passt. Es sei leider stets so, eine Behandlung zu finden, die am wenigsten schlecht ist.

Das Endometriosezentrum, welches nun auch im Luzerner Kantonsspital Sursee eröffnet ist, solle auf jeden Fall den Weg zu passenden und individuellen Behandlungen vereinfachen. 

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