Stooszyt

Klima und Armut

Komplizierte Korrelationen oder notwendige Überlegungen

Politische Themen sind oft vielschichtig. Es gibt pro Thema verschiedenste Aspekte, die man für eine ganzheitliche Blick darauf, wahrnehmen muss. Nicht all zu oft haben Themen einen Zusammenhang oder sind in einem Zusammenhang zu betrachten. So ist das bei Klimapolitik und Armut.

Am vergangenen Freitag, dem 26.01.2024 gab es das Caritas-Forum 2024. Entstanden aus einem Magazin, indem verschiedenste Autor*innen über ihren Expert*innen-Bereich schreiben, präsentierten nun einige Fachleute ihre Lösungsansätze um Armutsbetroffene in die Klimapolitik mit einzubinden. Die Schweiz will klimaneutral werden. Um das zu erreichen, brauche es laut den Expert*innen eine Vereinbarung von allen Lebensrealitäten innerhalb der Klimapolitik. Das Einkommen hat einen grossen Einfluss auf verschiedenste Aspekte im Leben. Ob Mobilität, Ernährung oder Konsum; All diese Sache haben einen grossen Einfluss auf die Menge der Emissionen, die den Klimawandel antreiben. Wir sprachen mit Andreas Lustenberger, Leitung Bereich Grundlagen und Politik bei Caritas, über die bisherige Klimapolitik, über ganzheitlich gedachte, durchführbare Lösungsansätze, bei denen alle Menschen mitgedacht werden. So ging es um Menschen, welche von Armut betroffen sind und zum Schluss auch um die Jugend.

Lösungsansätze gibt es

Mobilität ist er grösste Treiber der Klimakatastrophe. Darum gab es bereits in der Vergangenheit Lösungsansätze. Mit einer CO2-Abgabe könnten jene Menschen, welche Emissionen verursachen, mehr Geld zahlen. Andreas Lustenberger erzählt uns, dass diese Idee nicht umgesetzt werden könnte, ohne Armutsbetroffenen noch mehr unter Druck zusetzen. Das Mobilitätsverhalten von Menschen, welche ein geringeres Einkommen haben ist sogar oft höher als beim Durchschnitt. Das liegt an den verschiedensten Faktoren. Laut Andreas Lustenberger sind sich die Expert*innen einig. Die Arbeitssituation und die Wohnungssitaution von Menschen, die von Armut betroffen sind, lassen es nicht zu, dass sie auf das Klima acht geben können. Gesteuert vom Budgetplan müssen sich die Menschen für das günstigste entscheiden. Dabei die Gesellschaft und deren Probleme mitverursachen oder nicht, spielt in dieser Lebensrealität kaum eine Rolle. 

Wer die Möglichkeiten hat...

Daher braucht es klare Umverteilungen. Die Reichen Menschen, die am meisten Emissionen auf der Welt verursachen müssen "zur Kasse" gebeten werden. Sie haben die Möglichkeit dieses Menschheits-Problem zu tragen. Vor allem wenn sie sich für Emissionen bewusst entscheiden, weil sie im Luxus leben und einen Flug im Jahr mehr buchen, weil sie sich das leisten können. Auch bei der Wohnungssituation in den Städten soll sich laut den Expert*innen etwas ändern.

Die Jugend

Einkommen und die damit verbundenen Themen wie Ernährung, Mobilität und Konsum sind auch für Jugendliche und junge Erwachsene ein grosses Thema. Speziell junge Menschen, welche sich mit einem Lehrlingslohn durchschlagen müssen oder in einer Ausbildung sind. Laut Andreas Lustenberger ist klar, dass alle Menschen in der Klimapolitik mitgedacht werden sollen und so auch logischerweise junge Menschen. Dort soll die Schweiz den öffentlichen Verkehr zugänglicher machen oder Krankenkassenprämien senken. Aber auch die Jugendlichen selber können etwas machen. Andreas Lustenberger spricht von Armutsprävention. Mit einem Budgetplan oder Hilfestellen sollen junge Erwachsene gar nicht erst in Schuldenfallen geraten.

Egal ob Armutsbetroffen und/oder Jugendlich, für die Caritas und die rund 250 Fachleute ist klar, dass alle Menschen, die in unser Gesellschaft leben, mitgedacht werden müssen, um Lösungsansätze zu finden, die auch eine effektive Lösung bieten und gesamtgesellschaftlich umgesetzt werden können.

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