Stooszyt

Mehr Grün, weniger Parkieren und leisere Strassen

Seit 2014 hat die Stadt Luzern eine Mobilitätsstrategie - eine Sammlung aus verschiedenen Massnahmen und Regeln, die Verkehr und Mobilität innerhalb der Stadt Luzern optimieren sollen. Am 26. März wurde die Strategie für die Jahre 2024 -2028 vorgestellt. Viele kleine Schritte an vielen verschieden Fronten sollen den Stadtverkehr zum Laufen bringen.

Im Interview gibt Umwelt- und Mobilitätsdirektor Adrian Borgula mehr Auskunft:

Die Stadt Luzern will den Verkehr ohne Megaprojekte oder utopische Visionen lösen. Vielmehr sollen kleine aber sorgfältig geplante Massnahmen das Stadtbild formen. Folglich ist die Liste der geplanten Aktionen lang und divers. Zentral ist aber: wo immer möglich sollen Fahrten vermieden und Wege verkürzt werden. Sechs Schwerpunkte sind wegleitend für die Stadt.

Wir wollen Verkehr vermeiden, verlagern und verträglich abwickeln

Klimaquartiere und die EWL

Eines der Ziele der Strategie ist die Entwicklung von "Klimaquartieren". Was genau diese sind, ist auch den Planer*innen noch nicht ganz klar. Sicher ist aber, dass mehr Grünflächen und Velowege kommen - wohl auf Kosten öffentlicher Parkplätze. Dabei helfen sollen ausgerechnet Baustellen der EWL. Um ein neues Wärmesystem zu bauen will die EWL nämlich diverse Strassen aufreissen. Dazu müssen sie entsiegelt werden, ideal um sie gleich als Grünflächen umzunutzen. 

Bund und Kanton machen Strich durch die Rechnung

Luzern ist eine lautesten Städte der Schweiz. Je schneller eine Strasse befahren wird, desto lauter ist sie. Und in der Stadt leben 15% der Bevölkerung an einer Strasse, an der Lärmgrenzwerte regelmässig überschritten werden. Deshalb ist auch geplant, bis 2035 keine Grenzwerte mehr zu überschreiten. Doch die lautesten Strassen Luzerns gehören dem Kanton, nicht der Stadt Luzern. Effiziente Verkehrs- und Lärmberuhigung stossen so auf Hindernisse. Und auch auf Bundeseben bahnen sich Probleme an. Der Nationalrat hat zwei Motionen angenommen, um Tempo 50 auf Hauptstrassen zu verankern. Eine wurde bereits im Ständerat bestätigt, die zweite ist noch auf dem Weg. Einschränkungen wie diese lösen bei Planer*innen zweifellos Frustration aus.

Im Mai wird der Grosse Stadtrat sich über die neue Mobilitätsstrategie beraten.

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