Stooszyt

"Auf der Bühne soll eine Bestärkung der Frau stattfinden"

Weder im echten Leben noch im Theater - Frauen gehören nicht in eine Opferrolle

Im Luzerner Theater finden verschiedenste Theaterstücke statt, welche oftmals mehrere hundert Jahre alt sind. Ein Motiv ist hierbei immer wieder zu beobachten - die Frau ist in einer Opferrolle, wie zum Beispiel im Stück "ALCINA". Dessen Neuinszenierung setzt den Fokus jetzt aber auf das Gegenteil; es ist nun ein feministisches Stück.

Was eine solche Inszenierung bedeutet und wer damit angesprochen werden soll, hörst du im Podcast:

Für die Regisseurin Barbara Ehnes war es von Anbeginn klar, dass sie in "ALCINA" die Frau nicht in die alte Opferrolle stecken will. Vielmehr soll auf der Bühne eine Bestärkung der Frau stattfinden.

"Wir leben in einem Patriarchat, in dem Frauen verstärkt eine Opferposition haben"

Dazu hat sich Barbara Ehnes nicht nur mit zeitgemässen Quellen auseinandergesetzt, sondern auch alte Quellen recherchiert - nur weil eine Geschichte hunderte Jahre alt ist, heisst das nicht, dass sie nicht mehr aktuell ist. Den Einbezug von geschichtlichen starken Frauen war für sie das A und O dieser Neuinszenierung.

Dabei steht aber immer die Herausforderung bevor, das originale Theaterstück nicht komplett zu überschreiben. Hierbei ist es wichtig, dass sie sich überlegt, ob sich ein Stück überhaupt dazu eignet, es neu aufzugleisen. Ein neuer Fokus kann man nicht einfach aus der Luft greifen - er muss schon im originalen Stück drinstecken, auch wenn er versteckt ist.

"Ich wünsche mir, dass die Aufführung eine komplexe Auseinandersetzung mit dem Thema anreissen kann"

Mit einer solchen feministischen Neuinszenierung wünscht sich Barbara Ehnes insbesondere ein weibliches Publikum, oder dass sich das Bewusstsein des männlichen Publikums erweitert. Trotzdem fehlt im Theater noch immer die junge Altersgruppe - auch hier eignen sich Neuinszenierungen, da ein Thema wie Feminismus ein zeitgemässes und zugängliches Thema ist. Es hat sich bestimmt jede*r bereits damit auseinandergesetzt. Auch wenn Theaterstücke damals anders aussahen und erzählt wurden, begegnen wir in der heutigen Zeit noch immer denselben Problemen.

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