Stooszyt

Für FLINTA Personen, die gehört werden sollen

FLINTA* Personen sind auch in der männerdominierten Punkszene unterrepräsentiert. Darauf macht das Buch "Punk as F*ck - Die Szene aus FLINTA*-Perspektive" aufmerksam, worüber morgen, dem 5. April, eine Vorlesung im Sedel stattfindet.

Wir haben mit den beiden Mitautorinnen Sévérine und Gesine über das Buch und ihre eigenen Erfahrungen in der Punkszene gesprochen:

Viele Inspirationen für das Buch haben Sévérine und Gesine in ihrem eigenen Alltag gefunden - bei Sévérine passierte das beispielsweise in ihrem Job als Fotografin. Es gab ein Bildband, welche die internationale Hardcore und Punk Szene abbilden wollte, aber nur drei FLINTA* Bands der über tausend Fotografien darin vorkamen.

Vielleicht hörst du aber auch immer wieder, dass die Punkszene die offenste und inklusivste Szene sei, die es gibt. Bei kleineren DIY-Gruppen sei das oft auch der Fall, aber auch da gäbe es einige Punkte, welche noch Luft nach oben sei, sagen Gesine und Sévérine.

"Die linke Szene beschreibt sich als offen, aware und diskriminierungsfrei - tatsächlich ist sie davon aber auch nicht ganz gefreit"

- Sévérine | Mitautorin "Punk as F*ck - Die Szene aus FLINTA*-Perspektive"


Es gäbe einige Personen, die sich in der eigenen Bubble ausruhen. Es brauche aber immer Reflektion und ein Hinterfragen des einen Verhaltens und der eigenen Umgebung.

Ein noch grösseres Problem sei die Inklusion von FLINTA* Personen insbesondere in der Mainstream Szene. Auf grossen Bühnen von Festivals treffe man noch immer die ähnlichen, männlichen Bands an und es werde auch nicht besonders viel gemacht, um aus dieser Routine rauszukommen.

Damit die Punkszene inklusiver wird, brauche es an erster Stelle einen Strukturwandel und ein grösseres Bewusstsein. Konzertveranstaltende müssen sich auch mal etwas trauen und bewusst mehr FLINTA* Bands buchen. Manchmal brauche es auch zusätzlichen Mut der FLINTA* Personen, sich nicht immer alles anzuhören, sich gegenseitig zu ermutigen und sich den verdienten Raum zu nehmen.

"Ansonsten einfach mal Cis-Dudes übers Maul fahren wenn sie zu viel reden"

- Gesine | Mitautorin "Punk as F*ck - Die Szene aus FLINTA*-Perspektive"


Mit diesen Erfahrungen und Gedanken kommen Sévérine und Gesine an die Vorlesung des Buchs "Punk as F*ck - Die Szene aus FLINTA*-Perspektive". Sie wünschen sich vor allem ein Publikum, welches offen für ihre Geschichten ist, auch eigene Geschichten erzählen will und wenn es keine eigenen Geschichten hat, dann bereit ist, andere Geschichten anzuhören.

Auch hoffen sie auf ein buntgemischtes Publikum, welches auch nicht nur aus einer Ecke der Punkszene - oder überhaupt nur aus der Punkszene - kommt. Immerhin kann man nicht nur in der Punkszene über die grössere Inklusion von FLINTA* Personen sprechen. Das Thema sei für Sévérine und Gesine in fast allen Musikszenen umsetzbar.



FLINTA* steht für "Frauen, Lesben, Intersexuelle-, Nicht-Binäre-, Transgender- und Agender-Personen.“ 

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