Stooszyt

Die Nacht soll frei von Alkoholverkauf sein

Es ist 21:01 Uhr - der Alkoholverkauf ist vorbei

In ihrem Suchtpanorama 2023 fordert die Stiftung "Sucht Schweiz", dass Läden nach 21 Uhr kein Alkohol mehr verkaufen dürfen. In Genf und Waadt hat sich diese Regelung bereits bewiesen - deshalb ist der Wunsch umso grösser, diese Forderung weiterzuführen.

Ein Sommerabend mit Freund*innen am See - da fehlt meist der Alkohol nicht. Demnach geht es oftmals auch nicht lange, bis mal zu viel davon fliesst, insbesondere als jugendliche Person. Immerhin gibt es zahllose Möglichkeiten, verschiedenste Arten von Alkohol zu kaufen. Dagegen möchte die Stiftung "Sucht Schweiz" vorgehen; im Suchtpanorama 2023 fordern sie, dass Läden nach 21:00 Uhr kein Alkohol mehr verkaufen dürfen.

Wie sie dagegen handeln wollen und was die Hintergründe dieser Forderung sind, kannst du im Podcast hören:

Bereits vor 20 Jahren seien immer mehr Jugendliche aufgrund von Alkoholvergiftungen ins Krankenhaus gekommen - das sei der Auslöser für sie gewesen, etwas dagegen zu tun, wie Markus Meury von Sucht Schweiz sagt.

Die zuvor genannte Regelung konnte sich bereits beweisen - in den Kantonen Genf und Waadt ist sie bereits in Kraft. Dadurch seien 30% weniger Jugendliche aufgrund einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert worden. Markus Meury ist sich also sicher, dass eine solche Regelung in allen Kantonen einen Nutzen hätte.


Die Forderung "Kein Alkoholverkauf während der Nacht" von der Stiftung Sucht Schweiz im Suchtpanorama 2023



Trotzdem sind Läden nicht die einzige Option, zu viel Alkohol zu konsumieren - auch Clubs oder Bars können zu einem Überkonsum führen. Hierbei sei ein integraler Punkt jedoch, dass Jugendliche spontan Alkohol kaufen.

Währenddessen würden Erwachsene meist bereits einen Vorrat an Alkohol besitzen, oder würden ihren Kauf im Voraus planen. Das betrifft vor allem den Wein, welcher in Waadt beispielsweise von der Regelung ausgenommen ist - eine Flasche Wein kann man nach 21 Uhr also noch kaufen. 

"Diejenigen, die sich volllaufen lassen wollen, interessiert der Wein nicht"

Auf Anhieb könnte diese Forderung von Sucht Schweiz extrem klingen - deshalb folgte auch einige Kritik darauf. Wie Markus Meury sagt, seien solche Einschränkungen für Betroffene selten attraktiv. Natürlich seien aber nicht alle Jugendliche gegen eine solche Regelung. Ein grösseres Problem sei sowieso, dass viele Leute negativ von Alkohol betroffen seien. Markus Meury betont hier, dass Alkohol die Todesursache Nummer 1 sei bei Männern zwischen 15 und 24 Jahren.

Ob du also am nächsten Sommerabend noch immer ganz einfach in einem Laden Alkohol kaufen kannst, ist sicherlich noch offen.

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