Stooszyt

Von ewigen Vergleichen bis zur Eigenständigkeit: Der Südpol

Seit 15 Jahren gibt es das Kulturhaus Südpol.

In dieser Zeit durchlebte er einige Höhen und Tiefen - schon bevor der Südpol überhaupt öffnete, waren die Erwartungen hoch und unrealistisch.

Warum der Südpol niemals ein Boa-Ersatz hätte sein können und wie der Kulturbetrieb es aus einer tiefen Krise schaffte, hörst du im Podcast:

Wir schreiben zunächst das Jahr 2007 - der Südpol setzt sich durch und gewinnt den Platz auf dem Komplex in Kriens. Das aber nicht ohne Gegenstimmen - so war beispielsweise der ehemalige DRS 3 Musikredakteur Marco Liembd eine junge, skeptische Stimme, die den Südpol kritisch betrachtete.

Diesen Blick hat Marco mittlerweile aber abgeworfen, wie er im Interview klar betont. Er kann nicht nachvollziehen, weshalb der Südpol auch heute noch mit dem ehemaligen alternativen Kulturzentrum "Boa" verglichen wird.

"Ich würde gerne nie mehr das Wort "Boa" im Zusammenhang mit dem Südpol hören. Nach 15 Jahren ist es scheissegal - es ist der Südpol"

Marco Liembd, heute Teil der Geschäftsleitung des Konzerthaus Schüür


Eine neue Boa hätte der Südpol eh nie sein können - das betont auch Nina Laky, die Co-Präsidentin des Südpol-Vereins. Der Südpol habe schon immer einen komplett anderen Auftrag der Stadt Luzern gehabt - der Vergleich mit der Boa habe damals auch schon keinen Sinn gemacht.

Die Auffassung, dass der Südpol die neue Boa sein sollte, ist mittlerweile definitiv nicht mehr in aller Munde. Auch Nina Laky, die die Boa gern besuchte und sogar für sie ins Gefängnis musste, sieht keine Verbindung zwischen den beiden Kulturbetrieben.

"Das Haus ist anders, die Personen sind anders, der Verein ist anders - einen Vergleich kann man nicht machen"

Nina Laky, Co-Präsidentin des Vereins Südpol


Die Boa-Geschichte kann jedenfalls abgeschlossen werden, denn der Südpol musste auch so genügend durchmachen. So war beispielsweise 2018 ein Jahr der Krise für das Kulturhaus: Der gesamte Vorstand des Vereins Südpol kündet. So fand in diesem Jahr Nina Laky ihren Weg in den Vorstand, ermutigt von der eigenen Angst um die Zukunft des Südpols.

Diese Zukunft wird aber jetzt gelebt - nach seinen 15 Jahren scheint der Südpol in seine Schuhe gewachsen zu sein und sein Zuhause in der Arsenalstrasse offiziell gefunden zu haben.

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