Stooszyt

Geschichten der Frauen in den Vordergrund

Der Frauenstadtrundgang "Hin und Weg" feiert in Luzern seine Première. Alle Stationen drehen sich hierbei um Frauen, die eine Migrationsgeschichte haben.

Wir haben mit Nicole Schraner, Leiterin der Forschungskoordination dieses Frauenstadtrundgangs gesprochen:

Die erste Station des Rundgangs ist der Luzerner Bahnhof. Allgemein gehe es bei "Hin und Weg" um Orte in Luzern, die etwas mit Reisen zu tun haben.

So erfährst du am Bahnhof von Ungarinnen, die 1956 in die Schweiz geflüchtet sind und sich hier ein neues Leben aufbauen mussten. Damals sei diesen Frauen vor allem unser damaliges Rollenbild in der Schweiz sehr aufgefallen. In Ungarn hatte man dazumal bereits ein Frauenstimmrecht und es war normal, dass auch Frauen arbeiten gehen.

Im Verlauf des Rundgangs treffen wir auch auf Nasar - eine iranische Frau, die in die Schweiz flüchten musste. Sie erzähle von ihrem Leben in der Schweiz - beispielsweise, dass sie erst hier gelernt hatte, Fahrrad zu fahren, da es im Iran verboten gewesen sei.

Allgemein sagt Nicole Schraner, dass sie eine riesige Menge an Material zur Verfügung hatten. Eine der grössten Herausforderungen sei gewesen, den Rundgang einzuschränken. Geschichten gibt es also von Genügen - aber trotzdem scheinen wir recht wenig davon zu hören. 

"Die Geschichte wurde gerne von den grossen Männern geschrieben"


Bereits als Frauenstadtrundgänge in den 90ern in der Schweiz eingeführt wurden, war das Ziel klar: Die verschiedenen Geschichten der Frauen aufzudecken und sie auf den grösseren Radar bringen.

Der Fokus von "Hin und Weg" ist spezifisch aber auch ein Zusammensein. Nicole Scharner betont, wie viele Personen in der Schweiz in irgendeiner Form eine Migrationsgeschichte haben. In der Schweiz seien wir alle Teil einer Migrationsgesellschaft - dafür will "Hin und Weg" ein Verständnis schaffen.

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