17.04.2012
Maps & Atlases haben ihr eigenes Tempo. Das gilt für ihre komplex verspielten Songs ebenso, wie die Häufigkeit ihrer Veröffentlichungen. Hat es noch sechs Jahre bis zu ihrem Debüt "Perch Patchwork" gedauert, haben sie sich für die Arbeit am Nachfolger "Beware And Be Grateful" gerade mal zwei Jahre Zeit gelassen. Zwischendurch konnten sich die vier Musiker in verschiedenen anderen Kunst- und Musikprojekten austoben und neue Inspiration holen. Ihre Heimatstadt Chicago bietet dafür genau das richtige Umfeld, sagt Sänger Dave Davison.
"Hier gibt es viele experimentelle Bands, die sich gegenseitig dazu ermutigen, kreativer zu sein. Chicago ist nicht unbedingt eine Stadt, die für ihre Mainstreammusik bekannt ist. Es ist nicht so, dass eine neu gegründete Band sofort einen Plattenvertrag bekommt und berühmt wird. Viele Bands machen Musik, weil sie gerne Künstler sind. Sie inspirieren sich gegenseitig und treiben sich an. Für uns war es gut, Zeit zu haben. Wir konnten uns darauf konzentrieren, besser zu werden und unseren Sound zu entwickeln."
Auf "Beware And Be Grateful" bewegen sich Maps & Atlases noch weiter weg vom Post- bzw. Mathrock, der ihre frühen Stücke prägte. Geblieben sind die technische Perfektion und die Spielfreude der vier Musiker. Dave Davison beschreibt den neuen Sound der Band so:
"Das klingt vielleicht ein bisschen schwammig aber ich würde unsere Musik als Experimentalpop oder Progressive Pop bezeichnen. Es gibt so viele Untergenres, aber es ist im wesentlichen Experimentalpop."
Da verwundert es nicht, wenn man in Songs wie Remote And Dark Years Paul Simons Graceland zu hören meint oder sich mitunter an Peter Gabriel erinnert fühlt. Die neuen Stücke lassen den Musikern viel Platz, sich zu entfalten. Viele der Songs auf Beware And Be Grateful sind über fünf Minuten lang und vermitteln eine Art "Go-with-the-flow“-Attitüde. Trotzdem klingen sie keinesfalls beliebig, ihr Stil ist prägnant und ihr Sound charakteristisch. (via detektor.fm)