Stooszyt

#Deutschrapmetoo und die Rolle der Medien

Die Me-Too-Bewegung ist die Debatte über Sexismus und Machtmissbrauch, welche im Oktober 2017 auf Social Media im Zusammenhang mit dem Weinstein-Skandal ausgelöst wurde. Falls dir der Weinstein-Skandal nichts sagt, erhältst du die wichtigsten Informationen in diesem Video:

Fast vier Jahre ist es nun her, dass Frauen anfingen unter #metoo über die sexuellen Missbräuche zu berichten. Millionenfach wurde dieser Hashtag auf Social Media, wie Twitter oder Instagram, genutzt. Daraus ist eine weltweite Bewegung entstanden. Die #metoo-Auseinandersetzung ist bisher an der Deutschrap-Branche weitgehend vorbeigezogen. Seit einigen Tagen gibt es aber auf Instagram heftige Diskussionen zum Thema sexuelle Gewalt in der deutschen Hiphop-Szene.

#deutschrapmetoo - Was bisher geschah

Im Deutschrap gibt es seit einigen Tagen diverse Vergewaltigungs- und Missbrauchsvorwürfe. Angefangen hat das ganze mit einer Instagram-Story von der Youtuberin und Influencerin Nika Irani. Auf Instagram hat sie den Rapper Samra beschuldigt, sie im Jahr 2020 in seinem Studio vergewaltigt zu haben.

Der 26 jährige Berliner Samra äusserte sich einige Tage später dazu und wies alle Vorwürfe zurück. Via Instagram-Story reagierte er folgendermassen:

Gleichzeitig berichten immer mehr Betroffene unter #deutschrapmetoo von Vorfällen, welche ihnen passiert sind und kritisieren das Netzwerk von Künstler, Labels, Agenturen und Management, welche zwar Bescheid wissen, aber die Strukturen seit Jahren tolerieren. So hat auch Samra's Label Universal Urban, ein Sub-Label von Universal Music Germany, sich anfänglich zurückgehalten. Einige Tage später schrieben sie:

Aufgrund der Schwere der Anschuldigungen haben wir uns dazu entschlossen, die Zusammenarbeit mit dem betreffenden Künstler bis zur Klärung der Vorwürfe ruhen zu lassen.

Dieser Schritt diene dazu, alle Beteiligten zu schützen und sei keine Vorverurteilung, schreibt das Label. Obwohl sehr viel privat dazu reagiert wurde, griffen die meisten Medien die Thematik nicht von Anfang an auf. Auf Social Media sorgte dies für Unverständnis.

Die Rolle der Medien

Nach den Vergewaltigungsvorwürfen seitens Nika Irani gegenüber Samra haben die Medien diese Story nicht aufgegriffen. Viele Instagram-User*innen waren darüber empört und verstanden nicht, wieso dieses wichtige Thema totgeschwiegen wird.

Wie Martina Fehr, Direktorin der Journalist*innen-Schule MAZ in Luzern, erklärt, müssen Medien in einem solchen Fall ein überaus aufwändiges Fact-Checking durchführen. Schliesslich sind Medien dazu angehalten, ausgewogen und wahrheitsgetreu zu berichten. Damit dies gewährleistet werden kann, müssen Medien harte Fakten haben. Beweise. Und die Gegenseite, in diesem Falle Samra, muss Gelegenheit haben, sich dazu zu äussern.

Ab wann Medien berichten, erklärt Martina Fehr im Podcast:

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