Stooszyt

"Ich möchte etwas machen, was mich erfüllt"

Es gibt so viele Berufe. Manche aussergewöhnlicher als andere. Im Rahmen vom Tag der Arbeit am ersten Mai stellt Radio 3FACH jeden Abend in der Stooszyt einen aussergewöhnlichen Job vor. Inwiefern ist die Tätigkeit für die interviewte Person aussergewöhnlich?


Wer schön sein will, muss leiden

...Dieses Sprichwort trifft wohl auf keinen Beruf so gut zu, wie auf den von Piercer*innen. Diesen Beruf übt Tati aus - sie arbeitet im Piercingstudio "Stechwerk" in Luzern.

Im Rahmen unserer Beitragsreihe zu aussergewöhnlichen Jobs bringt dir Tati ihren Beruf näher und erzählt, ob mit diesem Job auch eine Menge Druck aufkommt:

Tati arbeitet seit einem Jahr als Piercerin - vorher war sie in der Gastronomie tätig, was sie aber nicht erfüllt hat. So stiess sie nach langem Suchen auf ein Praktikum beim Stechwerk und schon kam alles ins Rollen. Für Tati ist Piercen ein Vollzeitjob - den Job würde sie selbst nie wieder hergeben. 

Obwohl Tati noch nicht mehrere Jahre als Piercerin arbeitet, sieht so trotzdem eine Veränderung in der Gesellschaft; wo Leute mit vielen Piercings früher negativ abgestempelt wurden, sei dieses Fehldenken nun weniger präsent. Mittlerweile gehören Piercings und Tattoos viel mehr zu der Ästhetik einer Person als zu einer Gruppierung, erklärt Tati. 

Tati muss nicht lange rumgrübeln, was das Beste an ihrem Job ist. Für sie ist jener Moment der beste, in welchem ihre Kund*innen sich zum ersten Mal samt neuen Piercing im Spiegel betrachten können.

"Es gibt nichts Schöneres als den Moment, in dem sie sich selbst mehr sehen"

Genau das sei auch einer der Hauptgründe, weshalb Tati Piercerin ist. Ein anderer ist aber auch, dass ihr Job extrem vielfältig ist - ihre Kundschaft ist fünf Jahre alt und 86 Jahre alt, kommt aus verschiedensten Generationen, Gruppierungen und Lebenssituationen. Tati wird es auf jeden Fall nie langweilig - insbesondere, weil es immer neue Praktiken zum Lernen gibt.

"In der Migros kannst du ja nicht sagen 'gerne ein Implantat bitte'"

Es sei eine Vielfältigkeit, welche unvergleichbar ist.

Aber egal wie viele Kund*innen Tati jeden Tag hat und egal wie viele Nadeln sie bereits in der Hand hatte - alles macht sie schlussendlich trotzdem nicht:

"Ich würde einem Kunden nie etwas antun, was ich mir selbst nicht antun würde"

Trotzdem macht Tati klar, dass ein Piercing sich immer lohnt - insbesondere auch für Personen, welche Angst davor haben. In diesen Fällen fühlen sich Kund*innen nach dem Piercen oft gestärkt, dass sie diese Überwindung geschafft haben. 

Falls du also gerade darüber nachdenkst, ob du dieses oder jenes Piercing machen sollst, dann ist ein JA nie verkehrt!



In der nächsten Ausgabe unserer Beitragsreihe zu aussergewöhnlichen Jobs geht es um den Beruf Instrumentenbauer*in. Klicke hier für den Podcast.

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