Stooszyt

Was mit den toten Wölfen passiert

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Seit Anfang Dezember dürfen Wölfe in der Schweiz geschossen werden, bevor sie eine Bedrohung darstellen. Deswegen werden Wölfe unverhältnismässig viel getötet oder es ist von den verschiedenen Kantonen so geplant. Nun gab es eine Beschwerde von Tier- und Naturschutz Organisationen wie Pro Natura oder WWF Schweiz über das Thema unverhältnismässige Umsetzung der neuen Verordnung zum Jagdschutzgesetz und der Regulierung des Wolfs in der Schweiz.

Wir sprachen mit David Gerke. Er ist Geschäftsführer der Gruppe Wolf Schweiz. Das ist eine Organisation, welche sich für Grossraubtiere in der Schweiz einsetzt. Er erklärte uns, was mit den toten Wölfen passiert, nachdem sie geschossen werden. Was kann von einem Beutegreifer verwertet werden, wenn der Mensch das Fleisch vom Wolf nur in einen Notfall konsumieren würde? Zudem ging es auch um eine Problematik, die mit der Verwertung des Wolfs einhergeht; im Wallis scheint es zu einer Trophäenjagd zukommen.

Durch das Töten von Tieren, die wir nicht essen, stellt sich die Frage, was denn davon verwertet werden kann. Interessant ist diese Frage im Zusammenhang mit der Menge an Wölfen, die in der Schweiz geschossen wurden oder geschossen werden sollen. Es sollen nämlich ganze Rudel geschossen werden! David Gerke, Jäger und Geschäftsführer von Gruppe Wolf Schweiz, erzählte uns vom Ablauf nach dem Tod des Tieres. Die Wölfe werden nach dem sie geschossen werden untersucht. Das bei einer Stelle für Tiermedizin und Veterinärwesen. Danach werden teils Teile vom Wolf verwertet, selten werden manche ausgestopft um danach ausgestellt zu werden, doch das Meiste vom Wolf wird bei der zugehörigen Entsorgungsstellen abgegeben. Das sei im Übrigen auch bei Haus- und Nutztieren der Fall. Für Tierleichen gibt es Tierkadaversammelstellen. David Gerke erzählte uns, dass der Pelz und auch der Schädel vom Wolf verwertet werden. Der Grundsatz, dass getötete Tiere verwertet werden sollen, ist etwas gutes. Doch speziell im Kanton Wallis können die Verwertung vom Schädel des Wolfes problematisch sein.

[...]so wird es zu einer Trophäenjagd.


Nachdem die geschossenen Wölfe untersucht werden, bekommen die Jäger*innen im Kanton Wallis den Pelz und den Schädel zurück, wenn sie das wollen. Pelz kann man brauchen, weil es eine Funktion hat. Doch der Schädel ist nur Trophäe. Deswegen artet die Wolfsjagd, also die Jagd auf ein eigentlich geschütztes Tier, aus. Das Problem auf einer grösseren Ebene ist aber ganz klar. Die Verordnung zur Regulierung des Wolfbestands wird von Kanton zu Kanton unterschiedlich umgesetzt. Das wiederum fördert die Möglichkeiten auf unverhältnismässige Umsetzung von einem Kanton, weil es nicht eine allgemein gültige Regel gibt.

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