Stooszyt

Wieso es Naturschutzgebiete braucht

Das Aussterben von Lebewesen verhindern

Im vergangenen Monat ist der Waldrapp in die Innerschweiz zurückgekehrt. Somit ist diese Vogelart seit über 400 Jahren zurück in der Schweiz. Solche Wieder Ansiedlungen oder auch Einbürgerungen von Lebewesen können äusserst selten auch per Zufall passieren, wie im Fall vom Waldrapp. Organisationen wie Pro Natura fördern aber diese Wiedereinbürgerungen gezielt. Manchmal kann das Artensterben aber nicht mit dieser Methode erreicht werden. Nämlich in den Fällen, in denen es nicht so klar ist, ob bei einem Lebewesen überhaupt ein Überlebensproblem besteht oder sogar das Aussterben jener Art bedroht sein könnte. Hierbei sind vor allem Kleintiere und Pflanzen gemeint. Genau für das braucht es mehr und bessere Naturschutzflächen. Darüber sprachen wir mit Friedrich Wulf. Er ist Projektleiter für Politik und Internationales bei der Naturschutzorganisation Pro Natura.

Schnell wird im Gespräch mit Friedrich Wulf klar. Schutzflächen werden auf der ganzen Welt gebraucht. Und so auch in der Schweiz. Es gibt sehr viele schützenswerte Flächen, welche zum heutigen Stand noch nicht geschützt werden. Und das habe verschiedene Gründe. Zum einen bestehe in der Politik, wie auch in der Bevölkerung, zu wenig Aufklärung über das Thema. Zum anderen fehle auch politischer Wille, weil vieles was in Richtung Naturschutz und Biodiversitäts-Schutz bereits gemacht wird, abgetan wird als: "Das ist doch alles gut, alles schön." Tatsächlich erzählt und Friedrich Wulf davon, dass es verschiedene Probleme gibt mit den Schutzflächen in der Schweiz. Es fehlen generell Schutzflächen, denn angestrebt seien rund 30 Prozent der Landesfläche unter Schutz zustellen. Laut Pro Natura sollen zum jetzigen Zeitpunkt aber nur 8 Prozent der Landesfläche als optimale umgesetzte Schutzflächen gelten. Das haben sie mit Hilfe einer vertieften fachlichen Analyse herausgefunden. Der Bund spricht aber von 23 Prozent; was ist da los?
Friedrich Wulf erklärte uns, dass die meisten Schutzflächen in der Schweiz befristet geschützt bleiben. Das bedeutet das gewisse Flächen nur kurzfristig als Schutzfläche gelten. Für viele Lebewesen funktioniert genau dieses Kurzfristigkeit nicht. Es gibt kleine Ökosysteme, die darauf angewiesen sind, dass sie für einen längeren Zeitraum bewirtschaftet werden sollen. Und das gleichbleibend, damit die Schutzfläche überhaupt erst nachhaltig die Biodiversität fördern kann. Aufgrund dessen fordert Pro Natura vom Bund, dass es nicht nur mehr Schutzflächen braucht. Die bestehenden sollten auch durch richtige Regelungen so verändert werden, dass sie etwas bringen.

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