Pamir

Asbest - Bedrückend, laut, unverfroren!

Asbest is back!!! Nach fünf Jahren Warten liefert das Basler Noise-Trio ihre langersehnte zweite LP. Mit "Cyanide" schliessen Asbest direkt dort an, wo sie 2018 mit ihrem Debutalbum "Driven" aufgehört haben und beweisen, dass sie nichts an ihrer Wucht und Relevanz verloren haben. Anlässlich des Release von Cyanide durften wir mit Robyn Trachsel, der Frontsängerin von Asbest ein Gespräch führen.

Vor fünf Jahren drangen Asbest zum ersten Mal an die Öffentlichkeit. Auf eine von Kritiker*innen hochgelobte EP 2017, folgte schon bald das erste Album "Driven". Eine Platte, die, wenn wir ehrlich sind, nicht sehr angenehm zum Anhören ist. Dissonante Gitarrenklänge krachen auf zerstörende Drums und die verzweifelten Schreie von Frontsängerin Robyn. Die Texte handeln von den tiefsten Abgründen der Ausbeutungsmechanismen des modernen Kapitalismus und des selbstzerstörerischen Verhaltens, welches wir Menschen an den Tag legen. Klänge, die dich zum Schaudern bringen, trotzdem in ihrer Wucht aber beeindrucken. Kein Wunder gelang dem Trio 2019 auch der Sieg bei der Demotape Clinic des M4Music Festival 2019. 

Cyanide

Der Name Asbest kommt von einem Baumaterial, welcher zwar Teil einer Struktur ist, aber völlig unerwünscht ist. So richtig böse wird Asbest aber erst, wenn man es versucht zu entfernen. Für den Titel des Albums aber, haben sie sich aber zuerst weniger philosophische Gedanken gemacht. Cyanide ist ein Gift, welches man kennt, schnell über die Zunge geht und dabei auch noch eine gewisse Härte in sich trägt. Erst später wurde der Band bewusst, wie passend der Name Cyanide doch ist. Es handelt sich beim Cyanid und den Opfern, die es in verschiedenen historischen und gegenwärtigen Situationen fordert und gefordert hat, um ein Symbol des kapitalistischen Unterdrückungsapparats. 

Eine solidarische persönliche Abrechnung

Auf die Frage, wie sich die Musik seit dem ersten Album 2018 weiterentwickelt hat, hatte Robyn vor allem anzumerken, dass die Songs knapper und präziser wurden. Aus den bedrückenden ausgedehnten, sludgy Songs, wurden etwas fokussiertere (aber immer noch recht bedrückende) Tracks, welche hie und da, beim genauen Hinhören, sogar einige tänzerische Grooves in sich tragen. Die Texte bleiben dabei aber pessimistisch und brachial. Während auf dem ersten Album - und den gleichzeitig stattfindenden Selbstfindungs- und Identitätsprozessen, welche Robyn durchmacht - der Fokus sehr stark auf die persönliche Wahrnehmung der Welt lag, öffneten sich die Texte nun für eine grössere Vielfalt an Perspektiven.



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