Nathalie Schmid bringt am 5. März 2025 ihr Buch "Ein anderes Wort für einverstanden" auf den Markt. Poesie pur und vom Feinsten. Die Schweizer Autorin aus Baden erforscht in ihren Gedichten Bewusstseinszustände - zwischen dem wachsenden Blick auf das Leben und einem unterbewussten Wahrnehmen der Welt. Beides mit Einfluss auf das eigene Werden. Im Interview erzählt Nathalie, wie sie zum Schreiben gekommen ist.
Nathalie Schmid erzählt ebenfalls von Ritualen oder Orten, zu denen sie sich begibt, sobald sie anfängt zu schreiben. Was der Titel "Ein anderes Wort für einverstanden" auf sich hat, verrät sie im Podcast. Viele Texte im Buch handeln von einer Suchbewegung, vom Einverstanden sein. Wenn man einen Blick ins Buch wirft, sieht man, dass es kein klassischer Aufbau eines Buches ist. Es beginnt mit dem Kapitel "Alltag und Abstammung". Daraufhin folgen viele Gedichte. In den Gedichten zum ersten Kapitel setzt sich Nathalie Schmid intensiv mit Identität, soziale Rollenverhalten und dem Konsensdruck auseinander. Das klingt beispielsweise folgendermassen:
"Abstammung bedeutet nicht nur von Männern über Männern zu Männern. Abstammung bedeutet auch meine Gewalt gegen mich eine Hetze. Abstammung: Immer noch aus Sternenstaub gemacht. Immer noch sehr komplex..."
Bei der Poesie ums Thema Alltag und Abstammung fragt man sich schnell, woher die Inspiration kommt. Nathalie Schmid erzählt im Podcast die Hintergründe. Sobald man in ein anderes Kapitel abtaucht, findet man schnell ein sensibles Thema. Bei dem handelt es sich um Sterbehilfe und den Tod. Schmid erzählt, dass dies aus eigener Erfahrung entstanden sei. Ein Ausschnitt aus dem Kapitel:
"Sie darf das, sagt Mutter sie darf sich ihre Zeit nehmen, aber ich sage was, sag mir was. Nimmt sie. Sich. Genau. Jedes Mal will sie sterben. Wir müssen ihr helfen..."
Ein weiterer Abschnitt aus dem Buch ist das Mundart Kapitel. Im Abschnitt "Wie mer send" schreibt Nathalie das einzige Mal in ihrer Muttersprache Schweizerdeutsch und im Aargauer Dialekt. Ob sie mit Mundart oder Standardsprache ihre Gefühle anders zum Ausdruck bringen kann, erklärt sie im Podcast. Grob sagt sie jedoch, dass es oftmals in der Poesie mehr um den Sound und nicht um das intellektuelle Verstehen gehe. Die Gedichte laut zu lesen kann dabei helfen. Ein Abschnitt aus den Mundart Gedichten klingt wie folgt:
"Ich will mee vo meer i mer sii, well mee doo ond ned dööt sii well das doo ganz dor mee dore goo loo ond mee vo dem me i mee ine nee bes wo woo ond döt dött es färns blenke wärde es wenke wo me zom lache brengt on flöschtere do doo ond so so ond la la"