"Jetzt ist die Schweiz wieder normal" titelt am Montag der Blick. Gemeint ist der Rechtsrutsch, der am Wahlsonntag durch die Schweiz zog. Unser Parlament wurde ländlicher, männlicher und älter. Rechtsrutsch ist aber das falsche Wort, zumindest in Luzern. Zwar geht hier auch ein "grüner" Sitz der GLP verloren, aber er wandert weiter nach links. Überraschend kann die SP ihren Sitz halten und sogar einen dazugewinnen.
Hasan Candan und David Roth ziehen also nach Bern. Sie kennen sich schon lange, zuerst aus der Juso, ab 2011 sassen sie zusammen im Kantonsrat. Jetzt hat es ihr Ticket geschafft den Roland Fischer zum zweiten mal abzuwählen. Ihre Wahl mag überraschend wirken für Luzern. Schliesslich herrschen hier Mitte und FDP, die bürgerlichen Wurzeln reichen zurück zum Sonderbund. Dieser Hüpfer nach Links weckt aber Hoffnung beim frisch gewählten David Roth. Am Telefon erzählt er von seinen Zielen, auch wenn er sich noch nicht sehr kampflustig gibt.
Mit seiner Wahl setzt aber auch der gleiche Effekt ein, wie nach dem Oscargewinn von Leonardo DiCaprio; das Ableben eines Running-Gags. Denn der ewige Kandidat David Roth, der Wahl nach Wahl freundlich von Plakaten herab lächelt und trotzdem nie gewinnt, hat sich über viele Wahlperioden gehalten.
(Wer weiss, vielleicht startet ja nächste Woche seine Kampagne um den Sitz im Bundesrat...)
Mehr vom neuen Nationalrat hörst du hier:
Hinweis; David Roth hat in seiner Jugend auch bei Radio 3FACH moderiert. Mehr zu seiner Zeit hörst du in dieser Folge des Podcast Guillotine.
