Dinos am Ersten Mai
Am Tag der Arbeit oder auch Kampftag der Arbeiter*innenklasse zertrampeln die Dinosaurier die Strassen. Was auf den ersten Blick wie unüberlegte Gewalt wirkt, ist aber nicht den Dinos geschuldet. Sie brauchen ihren Platz ,um zu existieren. Sie sind langhälsig, aber keineswegs grosskotzig. Sie wollen nicht unterdrückt werden und vereinigen sich in ihren politischen Anliegen.
Mehr bezahlbarer Wohnraum in der Stadt, freier Zugang zu öffentlichen WCs und noch viel mehr Sinnvolles. Wie klingen aber diese Dinos? Wo kommen sie her? Und wieso kennen wir sie (noch) nicht?
Doch nicht ausgestorben?
Nein, nicht ausgestorben - also die Dinosaurier schon - nicht aber jene aus dem Raum Winterthur. Der Clan des Dinos besteht aus neun musikschaffenden Personen. Sie veröffentlichten am ersten Mai, dem Kampftag der Arbeiter*innenklasse, das Album Dinos Not Dead. Alle Neune haben irgend etwas mit dem Endprodukt auf dem Projekt zutun. Die meisten davon sind MC's, zwei davon bringen den Bounce! Gritibounce, Vacabounce, Banaus, FiggdiSam, Gü-Unit, Nik*, Potz Pludz, S.te! und Wayne; das ist der Clan des Dinos. Trotz inhaltlicher Schwere in ihren zu Hauf ziterbaren Texten schafft es die Crew einen durchwegs positiv gestimmten Vibe rüberzubringen. Gesellschaftskritik in Mundart Rap Form trifft auf Kopfnicker Beats.
Fass mich nicht an!
Nach der letzten ermächtigenden antifaschistischen Single GEWITTER ist die deutsche Rapperin Bush.ida zurück mit einer ähnlichen Hymne. Hier einfach noch mit Rockeinlage. Der neuste Song FASS erzählt von übergriffigen Männern und das aufwachsen als FINTA-Person in einer Welt, in der sie sexualisiert wird. So finden sich ermächtigende Zeilen im neuen Track.
"Nur weil wir flirty sind, ist das kein Freifahrtschein [...] ich sag drei Mal NEIN!"
Spass haben und flirty Verhalten soll keine Einladung sein, dass sich Männer übergriffig verhalten. Im Club begrabscht zu werden ist nur ein Beispiel für übergriffiges Verhalten, welches Bush.ida auf ihrer neusten Single anspricht. Der Track ist so Fire, dass Täter plötzlich in Brand stecken.
Das Bahnhofsviertel von Doppel-H
Ansu geht back to the Roots und veröffentlicht eine Trap-lastige EP. Brett nach Brett und purer Rap. Auf Radau geht es um Gewalt innerhalb von Musik und Ansu scheint über das Hamburger Bahnhofsviertel zu rappen. Anders als bei vergangen politisch aufgeladenen Tracks steht beim neusten Projekt eine I don't give a fuck Attitüde im Fokus.