Unsere Lieblingsalben und Songs aus diesem Jahr haben wir in der letzten Sendung zusammengefasst. Ein kleiner Rückblick auf unsere Jazz-Highlights aus diesem Jahr.
Hier kannst du die Sendung nachhören:
Isabellas Top 3 Schätzis
Horizons - Jasmine Myra
Spiritual Jazz aus Nordengland; die britische Saxophonistin Jasmine Myra habe ich dieses Jahr für mich entdeckt. Mit Gondwana Records hat sie Mitte Juli ihr Debüt-Album Horizons veröffentlicht. Ihr Saxophonspiel überzeugt durch eine Ruhe und Natürlichkeit. Jasmine Myra verfügt über ein bedachtes, aber trotzdem aussagekräftiges Saxophonspiel. Sie hat ein Gespür für Melodielinien, die ungezwungen daherkommen. Mein Favorit aus dem Album ist 1000 Miles. Ein Song, der sich an einfachen und wiederkehrenden Elementen bedient, jedoch nie langweilig wird. Besonders witzig fand ich einen Part im Song, der an Mittelalter-Musik erinnert und somit an den Soundtrack von Sykrim.
Bone and Soil - Chelsea Charmichael (Shabaka Hutchings Remix)
Die britische Saxophonistin Chelsea Carmichael hat vor einem Jahr ihr zweites Album The River Dosen't Like Strangers veröffentlicht. Vor kurzem kam der Remix ihres Songs Bone and Soil raus. Ein Song, von dem ich dachte, dass er nicht besser werden könnte, doch Shabaka Hutchings hats geschafft. Neu auf dem Track sind verschiedene Flötenmelodien, die von Shabaka eingespielt worden sind. Zusätzlich ist auf dem Track auch Joshua Idehen zu hören. Der britische Poet ergänzt den Song mit einem wunderschönen Text der, während dem Bass Solo in den Song einfliesst. Eine emotionale und berührende Version des Songs. Shabakas Remix überzeugt mich vollumfänglich!
Black Radio III - Robert Glasper
Fast ein Jahrzehnt ist es her, als Robert Glasper Black Radio II veröffentlich hat. Hip-Hop Grooves und neo-soulige Melodien; dieses Jahr ist das neuste Album dieser Reihe veröffentlicht worden. Insgesamt 13 Songs sind auf dem Album und zusätzlich sind etliche namhafte Musiker*innen der aktuellen Rap-Szene vertreten. Grooviger und moderner Jazz, der sich nicht vor politischen Statements scheut. Besonders der erste Track auf dem Album gefällt mir. In Tune ist ein mitreissender Appell an die Solidarität. Er betont die Kraft, die aus dem Zusammenhalt entstehen kann und stellt die Frage, was alles möglich wäre, wenn wir zusammen für Menschlichkeit einstehen würden, wenn wir zusammen in tune wären.
Carlos Top 3 Schätzis
Feeding The Machine - Binker & Moses
Mit einer Laufzeit von 50-Minuten und 6 Tracks überzeugt das Album des Duos bestehend aus den beiden Engländern Binker Golding (sax) und Moses Boyd (drums). Experimentell, atmosphärisch und grenzüberschreitend, so lässt sich der Sound ihres neuen Releases zusammenfassen. Ob groovige Improsessions oder spaceige Elektro-parts zusammen mit dem Synthiespieler Max Luthert, das Album zeugt von einer ausgefeilten Gesamtästhetik. Für mich ist es das Kick-Ass Album des Jahres!
NOT TiGHT - Domi & JD Beck
Alles andere als "untight" sind die beiden Wunderkinder Domi Degalle (23 j.) und JD-Beck (19 j.). Nach einer grossen Präsenz im Internet ist ihr langersehntes Debut-Album endlich erschienen. Es ist ein Release voller komplexen Harmonien, ausgefallenen Rhythmen und prominenten Gastmusiker*innen, unter anderem Starpianist Herbie Hancock. Ein unüberschaubares Werk, das sogar mit einer Grammy-Nomination verehrt wurde.
( ) - Baumschule
Ein weiterer Juwel des vergangenen Jahres ist für mich das Album "( )" der Gruppe Baumschule. Bestehend aus nur einem Stück, fasziniert die Improvisation der drei Schweizer Musiker mit seiner Geduld und graduellen Entwicklung. Mit ständig repetierenden Patterns schafft das Trio, bestehend aus Raphael Loher (Piano), Manuel Troller (Gitarre) und Julian Sartorius (Drums) eine mitreissende und hypnotische Klangwelt. "Slow Music for Fast Times" - trifft genau meinen Geschmack.
