Sprechstunde

Tierisch queer, radikal gesellschaftskritisch

Queere Tiere: ein  faszinierendere Gratwanderung zwischen Liederabend und Dragshow über Vielfalt, Identität und und angereicht mit amazing Tierfakten.

Im Kleintheater Luzern feierte die Produktion von Soya the Cow und Piano Prince vor gut einem Monat Luzerner Premiere. Das Stück bewegt sich stilistisch zwischen Liederabend und Dragshow. Wobei „zwischen“ eigentlich zu wenig sagt. Queere Tiere vereint diese Elemente auf beeindruckende Weise zu einem schillernden, emotional berührenden Gesamterlebnis.

Schon früh im Stück wird klar: Hier geht es nicht nur um Performance, sondern auch um Inhalte. Immer wieder werden wissenschaftlich fundierte Tierfakten eingebaut – zum Beispiel über Giraffen, deren Sozialverhalten klassische Geschlechterrollen infrage stellt sowie schwule schwarze Schwäne die eine Bilderbuch Regenbogenfamilie gründen. 

Diese Fakten dienen nicht nur zur Unterhaltung, sondern auch als Einstieg in gesellschaftskritische Reflexionen und zeigen auf eindrückliche Weise, wie vielfältig Geschlecht und Sexualität auch im Tierreich vorkommen.

Auch der Künstler*innenname Soya the Cow ist Teil der Inszenierung: bewusst gewählt, um queere Identität, Tierethik und politische Fragen miteinander zu verbinden. Soya the Cow performt gemeinsam mit Piano Prince in farbenfrohen, slay Kostümen.

Queere Tiere ist ein Stück, das gleichermassen unterhält und zum Nachdenken anregt. Es arbeitet mit Humor, Musik, Glamour und bringt gleichzeitig aktuelle gesellschaftliche Themen auf die Bühne. Die intensive Recherche zu queeren Verhaltensweisen im Tierreich, bildet dabei das Fundament der Inszenierung.

Seit der Premiere im November 2024 hat sich auch die politische Lage in vielen Ländern erneut verschärft. Das auch insbesondere im Hinblick auf Transrechte. Diese Entwicklungen verleihen dem Stück zusätzliche Dringlichkeit. Trotz aller Ernsthaftigkeit scheint Queere Tiere ein hoffnungsvolles und humoristisches Stück zu sein und schafft so die seltene magische Kombination. 

Falls du das Stück verpasst hast, findest du weitere Informationen und zukünftige Aufführungen auf daniel-hellmann.com. Ebenfalls findest du weitere Ausschnitte aus dem Interview am Samstag in Queertopia. <3

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