Angela «Angie» Addo kennt man im Pop Duo «Bikini Showers» an der Gitarre und am Mikrofon, als DJ (AKUAKU) hinter den Decks und als Aktivsitin für Rechte von FINTAs, BIPoC, LGBTQIA+ und Menschen mit Behinderung an vorderster Front. In einem kleinen Pensum arbeitet Addo auch noch als Regionalmanagerin für das Female* Music Lab – einem Workshop-Projekt der Organisation Helvetiarockt.
Die ersten Spuren von Angies musikalischem Weg lassen sich in Küssnacht an der Rigi finden. Dort leitete sie sieben Jahre lang eine Open-Mic-Night, wo die heute 30-jährige schlussendlich auch ihre ersten Gig-Erfahrungen sammelte. In den letzten paar Monaten ist Angie aber vor allem als DJ unterwegs. Es vergeht kaum ein Wochenende, an dem sie nicht auflegt. Da die Work-Life-Balance zwischen Bürojob und Backstage zu finden nicht immer einfach ist, gibt sie in der Sendung zu. Was ihr da helfe, sei sich am Tag danach an die frische Luft zu zwingen.
Angie arbeitet zurzeit gefühlt 120%. Das Projekt "Bikini Showers" musste deshalb etwas leiden. Umso mehr freut sie sich mit Elio wieder neue Songs aufzunehmen - hoffentlich noch dieses Jahr. Vor allem beim Beats produzieren, beim «technischen», wie sie es nennt, möchte Addo mehr mitwirken. Übrigens auch einer der Gründe, warum sie 2018 am ersten Luzerner Female* Music Lab Workshop teilgenommen hat.
120 Minuten Gefühlsachterbahn
Angie Addo ist die Art von Musikhörerin, die ihre momentane Gefühlslage verstärken will. Daher ist ihre AUX-Auswahl in Trauer, Wut und Heiterkeit aufgeteilt.
Wenn sie traurig ist, schmeisst sie ihre sad-times-playlist, schnappt sich Kleenex und heult ein Runde drauf los. Dass die Taktik sie nur noch mehr ins Loch zieht, weiss Angie. An ihrem Ton merkt man aber, dass ihr das ziemlich egal ist. Mit dabei sind Künstler*innen wie Pip Millet, Mitski, Björk, oder Sylvan Esso.
Bei Wut sitzt sie in ihr parkiertes Auto und lässt die Boxen knallen. Das führte im letzten Sommer während den BLM-Demonstrationen auch schon zu unangenehmen Begegnungen mit Nachbar*innen in der Tiefgarage. Auf die Frage «Was macht dich wütend?» antwortet sie gekonnt mit der Gegenfrage «Was macht mich nicht wütend?». Legt dann aber trotzdem nach mit Hunger, Rassismus, Sexismus und allgemein dem Schlechten «-ismus». Mit dabei sind Rico Nasty, Yeah Yeah Yeahs und einige Metalgrössen wie Drowning Pool, oder System Of A Down.
Trotz allem Schlechten auf der Welt fühlt auch Angie Addo sich zweitweise zuversichtlich und heiter. Mit dabei sind da Artists wie Solange oder Mac DeMarco.
Im Musik-Talk erzählt sie über ihre erste CD, nervige Diskussionen innerhalb der DJ-Gemeinschaft und darüber, ob es einen Unterschied zwischen queerer und nicht-queerer Musik gibt.
Playlist
Pip Millett - Like It Like That
Mitski - Your Best American Girl
Tanerelle - Nothing Without You
Cat Power - The Greatest
Björk – Lionsong
Lapsley - Cliff
Sophie Hunger - Walzer Für Niemand
To Athena – Angscht
Cégiu – Reflection
Jacob Banks - Devil That I Know
Sylvan Esso – Uncantena
Rico Nasty - Smack A Bitch
Yeah Yeah Yeahs – Pins
Tyler, The Creator - Transylvania
Drowning Pool - Bodies
System Of A Down - Chop Suey
Rammstein - Keine Lust
Slipknot - Duality
Solange - Losing You
Dean Blunt, A$AP Rocky - Chancer
Panda Lux - Malle (Wassily Remix)
Noname - Montego Bae
Mac Demarco - Still Beating