Düstere Synthmelodien umhüllen dich, durch den Klangnebel dringt eine Stimme. Sie singt von inneren Kämpfen und schmerzenden Abschieden. Seit drei Jahren veröffentlicht Oriana unter dem Namen OR/ANA aus ihrem Schlafzimmer in Solothurn finstere Wave Bangers, welche mal zum stillen nachdenken einladen, einem aber auch mit der genau richtigen Dosis ravendem Bass auf die Tanzfläche locken können. Im AUX gibt OR/ANA Einblicke in die Tracks, die sie auf ihrem Weg besonders geprägt haben. Von modernen Favoriten zu den Schallplattenhits ihrer Kindheit ist alles dabei. Die ganze Sendung kannst du hier nachhören:
Soundtrack zur inneren Apokalypse
Für das Team unserer Sendung für Schweizer Musik Gaffa ist es 2022 die Entdeckung des Jahres. Fast schon flüsternd, intim singt OR/ANA auf ihrer ersten Single Expansion: “darkness is taking over my body”. Im Gewirr atmosphärischer Synths baut sich der Track auf, bis er in der Mitte in einen ravigen four to the flour beat abdriftet. Der Bass ist elastisch, verformt sich mit jedem weiteren Schlag aufs Neue.
In den letzten drei Jahren hat OR/ANA auf zwei EP’s ihren Klang weiter verfeinert. Die Texte sind fast ausnahmslos aus der ersten Perspektive geschrieben, wobei die Inspiration in der Regel aus den eigenen Erfahrungen stammt (bis auf die eine oder andere Zeile über Aliens oder Feen). Gefühle der Isolation und Verzweiflung finden ihren Ausdruck, Musik als Realitätsbewältigung. Angefangen in der Pandemie entsteht OR/ANA’s Musik auch heute noch grösstenteils zu Hause. Vom Songwriting bis zur Produktion, arbeitet OR/ANA grösstenteils alleine. Unterstützung fand sie jedoch früh bei septacore. Mit End Up Dead und Sick entstanden jedoch auch zwei formale Collabs zwischen den Beiden.
Vom Kinderzimmer zur Klangkathedrale
Aufgewachsen in einem sehr musikliebhabenden Haushalt, sind es vor allem Klänge aus dem Alternative- und Indie-Rock Spektrum, die OR/ANA früh prägen. Für den Roadtrip nach Italien darf die Cure-CD nicht fehlen! Ori’s Lieblingsband mit fünf: Nirvana. Schon nach den ersten Gitarrenstunden begleitet sie sich selbst mit ihrer Stimme. Trotzdem erlebt sie den Gesangsunterricht einige Jahre später als nervenaufreibend, die Suche nach der eigenen Stimme erweist sich als mühsamer als gedacht. Neben den Eltern prägt sie vor allem ihre Tante auf ihrem musikalischen Werdegang. Durch sie kommt sie mit der Musik von Björk und Radiohead in Kontakt. Jahre später schliesst sich der Kreis, als die beiden zusammen ein Björk-Konzert in Zürich besuchen. Mehr prägende Live-Erfahrungen, Einblicke in Ori’s künstlerisches Schaffen und vieles mehr, findest du oben in der ganzen Sendung.
Playlist
Elita - She Bangs Like a Fairy on Acid
Jadu Heart - Another Life
Mistress - Ecdysis
ILAYO - Darbi
Björk - Jóga
Sevdaliza - High Alone
glitchBABY - HEARTCORE <3
Avalon - Deadbeat Boy
MorMor - Heaven's Only Wishful
Wolf Alice - Feeling Myself
Nirvana - Lithium
Depeche Mode - Enjoy The Silence 2004
CASHFORGOLD - i could be your goddess
CHVRCHES - How Not To Drown (feat. Robert Smith)
The Cure - Just Like Heaven
Radiohead - Idioteque
Air - Playground Love
Beach House - Dark Spring
Lord Kesseli and the Drums - Aglow With Happiness
Alexia Thomas - The Feeling of Left Alone
gregory - Mona Lisas
Portishead - Sour Times
Sandhouse - Circus
FKA twigs - Girl Feels Good
Little Simz - Mood Swings