AUX

Zwischen Gletscher und Röstigraben - Basil Schreyer im AUX

Eigentlich als Drummer den Lärm gewöhnt, hat ihn doch die Guggenmusik viel zu früh aus dem Bett gejagt. Aufgewachsen im Jura und im Berner Seeland hat Basil Schreyer inzwischen für sein Jazz-Studium den Weg nach Luzern gefunden. Während zwei Stunden bringt dich Basil näher an spannende Musik aus beiden Seiten des Röstigrabens, erzählt von prägenden Konzerterfahrungen und gibt Einblick in einige seiner zahlreichen Musikprojekte. Die ganze Sendung findest du hier zum Nachhören:

Hummus und Tartare

Den Weg zur Musik war für Basil nicht schwer zu finden. Schon sein älterer Bruder spielte Schlagzeug, und schon bald verschwand der kleine Basil immer wieder mal im Keller, wo er sich hinter den Drums austobte. Rückblickend sei er ein sehr mühsames Kind gewesen, sagt er. Die Musik gab ihm ein Ventil, seine Impulse gezielt zu lenken und in kreative Energie umzuwandeln. Dass er daraus aber seine spätere Hauptbeschäftigung gestalten könnte, leuchtete ihm erst mit 12 ein.

Damals besuchte er das jurassische Festival Chant du Gros, wo ihm der Schlagzeuger der Band Anach Cuan zum ersten Mal von der Möglichkeit eines Jazz-Studiums erzählte. Einige Jahre später fand er sich in Luzern an der HSLU wieder. Der Romandie bleibt Basil aber immer noch eng verbunden – zum Beispiel durch die Musik des Neuenburger Labels Hummus Records und Interpret*innen wie Coilguns oder Élie Zoé. Letzteren verfolgt Basil schon seit seinem ersten Konzert am Tartare de Miettes, einem Festival, das von seinen Brüdern und ihren Freund*innen ins Leben gerufen wurde. Heute gehört Basil selbst zum Booking-Team des Festivals.

Zusammen mit dem Bassisten Tom Matthews und der Gitarristin, Sängerin und Songwriterin Julia Süess ist Basil in der Band Don Jules and the Juliettes zu hören.

Von Polarbären und Gänsen

Es ist schwer, sich den Überblick über alle Projekte zu verschaffen, in denen Basil involviert ist. Da wären zum einen Polarbæren mit ihrem eisigen Sound – so fern von herkömmlichen Songstrukturen, aber doch so groovy. Für ihre letzte EP haben sie einen Gletscher gesampelt und die gesammelten Aufnahmen dann in ein MIDI gefüttert. Die Strukturen, die so auf perkussiver Ebene entstehen, sind so komplex, dass sie sich unmöglich auf Papier notieren lassen.

Etwas geradliniger geht es bei Gans Sauvage zu und her – einem Projekt rund um den Songwriter Samuel Riedo (Darius, Jean-Michel). Zusammen mit Basil und Pascal Stoll (Jean-Michel, Scalpel, Crème Solaire) studierte er im Düdinger Bad Bonn während einer mehrtägigen Residency eine EP ein. Die Musik ist hypnotisch und psychedelisch. Die träumerischen Texte widerspiegeln einen kreativen Geist, der sich nicht von Sprachgrenzen limitieren lässt. Für die Live-Auftritte von Gans Sauvage ging es dann aber doch etwas wuchtiger zu und her.

Laut wird es auch bei Basils Bachelorprojekt Crooked Eyes – einer Metalband mit Nils Striker an den Vocals und Malaika Schürch am Bass. Schliesslich braucht auch eine Jazzschule mal einen richtigen Kick.

Playlist

Elie Zoé - Dead Birds Fly

District Five - Reflections

Coilguns - Bandwagoning

Andrina Bollinger - The Drummer's Hands

Meril Wubslin - Flâner

Kush K - I Won't Be Long

Elie Zoé - I Found a Girl

COCON JAVEL - Tell The Truth

Laurel Bloom - Deniable

Finja Kejo - M.A.L.F.

Finja Kejo - Honest!

CHAUFAU - Chien Fou

David Koch - Volcano

Dimitri Howald - Vo Tier U Vo Berüehmte Mönsche

Leoni Leoni - Langsam müed

Gravels - Guidelines

Sara Oswald - Disco Squelette

Monument - Bodies

Aara - Der Wahnsinn dort im Abgrund

YRRE - Onginnan

Beurre - Osiris

Polarbæren - kontra koma / koma kontra

Don Jules & The Juliettes - Unrequited Love


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