Groove Infection

Kein "Gatekeeping" bei versteckten Groschen

Musik verbindet

Ob bei gemeinsamen entdecken von Platten in der WG oder bei durchforsten des Internets. Musik verbindet und beim Zweiten sogar über hunderte oder sogar tausende Kilometer. Musik zu entdecken und für sich zuhören ist schön und gut, aber nichts ist schöner als Menschen an seinen musikalischen Entdeckungen teilhaben zulassen. Spirituell könnte man fast von Energieübertragung sprechen.

Zum Glück können wir dir unsere Entdeckungen der vergangenen Wochen genau so zeigen, wie als wären wir gemeinsam in deinem Wohnzimmer. Scheiss auf Musik-Gatekeeping, bei dem man versteckte Musik-Groschen nur in seinem eigenem engsten Dunstkreis weitergibt.

Das Kleinkind im Kopf

Bei experimenteller Musik fühlt man sich oft sehr gefordert oder sogar überfordert. Bei Glitch Sound wird mit der Ästhetik von Defekten gespielt. So entstehen Klangstrukturen, welche nicht immer einfach einzuordnen sind und schon gar nicht vorhersehbar sind. Der Sound wirkt so, als würde ein Kleinkind die Welt entdecken und das voller Energie, springend von Impression zu Impression der weiter unbekannten Welt. Über das Internet entdecken auch wir immer wieder Neues und Unbekanntes, so auch Musik von Künstler*innen in der weiten Welt. Speziell bei neuster experimenteller Glitch Musik arbeiten Künstler*innen, wie auch bei vielen anderen Musikrichtungen, digital. Und dieses Digitale spielt bei RUBY aus Boston eine grosse Rolle. Mit ihrer beliebtesten Produktions-Applikation auf ihrem Computer entsteht ihr spezieller Sound, welcher auch auf ihrem neusten Projekt mit dem Namen recently* zuhören ist. So produziert sie sogar mit einem eigen programmierten Produktions-Plug-In! Auf Instagram teilte sie bereits Videos von dem Generative Rack Plug-In. Sie scheint mit ihrer Musik und ihrem Selbst sehr artsy zu sein und umzugehen. Selber nennt sie sich beispielsweise "Human Rhythm Composer" und nicht etwa Beatmaker oder Producer.

 Der Plattenspieler als Portal nach Australien

Nicht in jeder Stube steht ein Plattenspieler und das auch wenn Vinyl-Platten in den letzten Jahren einen Aufschwung erhalten haben. So sind Platten auch noch lange nicht immer uralte Musik auf uraltem Medium. So entdeckt man nicht nur neue Musik sondern man kann mit der Musik auch in andere Länder entdecken. Das ist zumindest mit der EP Positive Nature vom australischen Künstler Reflex Blue, der jetzr in Berlin lebt möglich. Seine Inspiration für seine 90er Style Trance Musik liegt in den Landschaften von Australien. Diese Verbindung von Organisch-Visuellem mit der Umsetzung für Elektronisch-Auditivem ist eine Herausforderung, der sich Reflex Blue angenommen hat. Wie auf dem Cover zusehen, denkt man bei der australischen Einöde an den rot erscheinenden Sand, an verrückte Steinformationen an der Küste oder an die Savannenartigen Steppen. Die Landschaft, wie die Musik wirken teils wie nicht von dieser Welt, weil sie so unberührt wirkt.

Okkultisches Mikrogenre

Gänsehaut Musik kann vieles sein. Oft berührt aber des Bass, den die tiefen Frequenzen hören wir nicht nur sondern können wir bei krasser Exposition von Sound auch spüren. Speziell Subbässe, also Bässe die in einer niedrigen Frequenz spielen, die für uns Menschen noch hörbar sind, bereiten einem auch auf Kopfhörer ein ähnliches Gefühl. Dieser Bass wirkt als düsterer Klangteppich, auf dem die anderen Elemente vom Track oben herausstechen können. Bei yyycry aus Dresden und ihrer neuen BLADE RAIN EP trifft das extrem zu. Sie ordnet ihren Sound einem Mikrogenre zu, welches sich Witch House nennt. Noch nie gehört? Wir auch nicht. Okkultisch geprägte düstere Klangästhetik in der elektronischen Musik sind im Rahmen dieses Genres Ende der 2010er Jahre in New Orleans und New York entstanden.



Hier gibts mer Groovi Musik:



Playlist:

Amantes del Futuro – SABOR SÓNICO (Album)
Amantes del Futuro – EL CUMBÉ
Amantes del Futuro – CUMBIA AMARILLA (feat. Chalo Cardènas)
Amantes del Futuro – CUMBIA NARANJA
Amantes del Futuro – CUMBIA VERDE
Amantes del Futuro – CUMBIA DE LA MONTAÑA (feat. Chalo Cardènas)

RUBY – recently* (Album)
RUBY – last go
RUBY – view_master (feat. denizen)
RUBY – ruminations
RUBY – screentime
RUBY – hugs+kisses
RUBY – tender
RUBY – numbher
RUBY – idiot*proof
RUBY – childish
RUBY – slaught
RUBY – around we glow
RUBY – basilar/fracture

Reflex Blue – Positive Nature (EP)
Reflex Blue – Overview Effect
Reflex Blue – Utopia Hz
Reflex Blue – Sleep Cycle
Reflex Blue – Dazing Orb

yyycry – BLADE RAIN EP
yyycry – VOID IN RETROGADE
yyycry – FOLD ME
yyycry – LOW TIDE

Weitere Episoden

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