Yé-Yé ist der Zweig des Rock n'Roll aus Frankreich in den 60ger-Jahren, welcher den Chanson verdrängte. Das Genre, welches in den 60er Jahren die französische Musikszene mit ansteckenden Rockklängen dominierte. Damals veränderte sich in der französischen Kulturszene so einiges. Auch die Kinoszene wurde von FilmemacherInnen wie d'Agnes Varda oder Francois Truffaut revolutioniert. Diese Veränderungen nannte man La Nouvelle Vague. Diese und der Yé-Yé haben sich gegenseitig inspiriert. Jean Luc Godard produzierte beispielsweise mit der Yé-Yé Sängerin Chantal Goya in der Hauptrolle den Film Masculin Feminine wobei ihre eigenen Songs im Hintergrund liefen.
Alicia Granados war ein riesen Talent. Da sie in einer Musiker Familie aufwuchs, hatte sie von Klein auf einen starken Bezug zu Musik. Sie ging dann mit nur sechs Jahren ins Konservatorium, um Gitarre und Klavier zu studieren. Mit 10 Jahren kam ihre erste eigene Platte heraus und mit 12 Jahren gewann sie mit dem Song Nocturno das internationale Musikfestival in Benidorm. Durch ihre ganze Jugend machte sie Musik. 1973 trat sie dann jedoch aus der Musikszene zurück. Sie studierte Medizin und war danach Direktorin des Gesundheitinstituts in Katalunien und wurde Beraterin der Vereinten Nationen im Gesundheitsbereich.
Da die Yé-Yé Szene von Frauen dominiert wird, sehen einige Leute sie als feministisches Statement. Hinter den Frauen stand jedoch meist ein Mann, welcher ihre Songs komponierte. Dabei stellten sie die Frauen oft infantil dar. Jedoch waren die Frauen nicht mehr die verzweifelten, abhängigen Stimmen, welche ihre Männer brauchten. Vielmehr zeigten die Yé-Yé Songs eine lustige Sichtweise auf Traditionen. Ein gutes Beispiel für diese spielerische Perspektive der Frauen im Yé-Yé ist das Lied Baby Pop von Gall. Darin singt sie an seiner Hochzeitsnacht werde es zu spät sein, seine Entscheidung dazu zu bereuen.
Die ganze Sendung gibt's hier zum Nachhören:
