Ambient-Gospel
Die Fagottistin, Komponistin und Arrangeurin Joy Guidry zeigt sich erneut als relevant und ausdrucksstark. Auf ihrer neusten Offenbarung Amen, leuchtet Guidrys Selbstbestärkung und Personenpolitik als Transperson wie auf ihrer Debut, Radical Acceptance, klar durch, nur diesmal mit neuen Mitteln und neuer Intensität. Denn nachdem sie auf ihrem ersten Album einen Weg zur Selbstakzeptanz gefunden hat, sah sie sich verpflichtet diese Haltung weiter zu bestärken und auf Amen macht sie genau das.
Der Fokus soll nun erweitert sein, Amen stellt die Wichtigkeit der Gemeinschaft, in Verbindung mit Selbstakzeptanz, ins Zentrum. Joys Mission war es den Leuten,die ihr wichtig sind, eine Stimme und eine Kraft zu geben, indem sie sich mit Stücken auseinandersetzte und sich so selber herausforderte. In dieser Mission hat sie eben dank ihrer Gemeinschaft Selbstsicherheit gefunden, da sie wusste dass sie das nötige Umfeld hat, um ihre Ziele zu erreichen.
Ein Songwritingprozess welchen sie als therapeuthisch beschrieben hat, hat auf Amen zu einer unglaublich aufregenden und faszinierenden Fusion geführt. Ambient, Gospel, Jazz und Spoken-Word werden hier zu einer mächtigen Entität welche sowohl Ohren als auch Herzen bewegen.
Unglaublich Einzigartig
Als sowohl Journalist*Innen, als auch Jazzmusiker*Innen, wollen wir vom Samstig-Jatz immer davon ausgehen dass wir die Musik welche wir zeigen, irgendwie labeln können....
Nun Bei sarah von Salami Rose Joe Louis und Flanafi funktioniert das nicht so gut.
Das vom Duo am 5. April veröffentliche Album ist nämlich so experimentell, dass man vielleicht einfach ein neues Genre namens "sarah" benennen sollte. Beim hören wird man erinnert an industrial Noise, Jazz, Indie-Folk, Contemporary-Electronic-Music und mehr. Ihre gemeinsame Produktion ist so detailliert, wie sie auch Genre-Fluid ist. Ein echt beachtliches Werk welches 20000000000000000% zu hören gilt.
Musik als Hilfe zur Selbstfindung
Vor Rund einem Monat hat die New Yorker Pianistin und Komponistin Marta Sanchez mit ihrem Trio mit Schlagzeugerin Savannah Harris und Kontrabassist Chris Tordini ihr neustes Album Perpetual Void veröffentlicht. Sie ist zurzeit auf dem besten Weg, sich in der internationalen Jazzszene einen Namen zu machen und spielt unter anderem auch beim renommierten Saxophonist David Murray mit.
Sämtliche Lieder des neuen Albums wurden von ihr Selbst komponiert und handeln von persönlichen Erfahrungen aus dunklen und schwierigen Zeiten, als sich sich mit existentiellen Fragen über das Leben und die Zeit umschlagen musste, was sich auch in den einzelnen Titeln wie zum Beispiel I Don't Wanna Life The Wrong Life And Then Die zeigt. Als Startschuss dieses Songs beginnt sie direkt mit einem interessanten Gewebe am Piano, das einen coolen Flow mit der Begleitung von Schlagzeug und Kontrabass hat. Bereits nach einer halben Minute ist das auskomponierte Geschichte und nutzen die Energie des vorherigen Intros für freie Improvisation. Diese mündet nach 2 Minuten wieder in eine um einiges schnellere gespielte Variation des Intros und den nächsten Song des Albums kann man kaum abwarten.
Nach der Studio Session nahm sie noch alleine die zwei Tracks Prelude to Grief und Prelude to a Heartbreak auf, die auch ihren klassischen Hintergrund klar zum Vorschein bringen.
Mit der Sonne aufgehen
Lieblingstrack der Samstig Jatz Redaktion : Algorythm!
Playlist
Joy Guidry - Amen (Ganzes Album)
Yusef Lateef - India
Salami Rose Joe Louis & Flanafi - AMERICAN MOSS
Salami Rose Joe Louis & Flanafi - THE SEVERITY
Salami Rose Joe Louis & Flanafi - I GOTTA FIND SOME NEW FRIENDS
Salami Rose Joe Louis & Flanafi - CHIMICHURI FIREBALL KWALL
Marta Sanchez Trio - I Don't Wanna Live The Wrong Life And Then Die
Marta Sanchez Trio - Perpetual Void
Marta Sanchez Trio - The End Of That Period
Marta Sanchez Trio - Prelude To A Heartbreak
Amalie Dahl - Star op med solen I
Amalie Dahl - Algorythm
Tom Skinner - Camille
Marc Méan - Cold & Calm
Marc Méan - Elasticity
Michael Cina - April6- Philipp Schlotter
Nicola Orioli - Verde