Wenn man durch die Luzerner Altstadt schlendert, entdeckt man über vielen Ladeneingängen eine rot-gelbe Flagge. Einige haben einen Narrenkopf als Motiv, andere zwei Äxte, die an die Feuerwehr erinnern. Diese Fahnen gehören zu zwei der Luzerner Zünfte. Vereinigungen, dessen Geschichte teilweise bis in die Renaissance reicht. So zum Beispiel die Zunft zu Safran.
"Für mich ist die Zunft zu Safran ein Stück Luzern..."
Der Begriff "Zunft" dürfte vielen im Zusammenhang mit der Fasnacht bekannt sein. Doch die Zünfte sind viel mehr als das. Um mehr über die Zunft zu erfahren, sprachen wir mit Peti Federer, einem Mitglied der Zunft zu Safran.
Die Zünfte entstanden einst als Zusammenschlüsse von Handwerkern, die sich gegenseitig unterstützten. Doch seither sind Jahrhunderte vergangen, und mit der Zeit haben sich auch die Zünfte verändert. Ihre ursprüngliche soziale Absicherung, die damals von großer Bedeutung war, wurde durch die gängige Versicherungen ersetzt. Dennoch bleibt die Zunft zu Safran fest in der Luzerner Fasnacht verwurzelt.
Doch was bringt es, Mitglied einer Zunft zu sein? Laut Peti Federer steht vor allem der zwischenmenschliche Aspekt im Vordergrund. Die Gemeinschaft, der Austausch und die Pflege von Traditionen sind wesentliche Bestandteile.
Gelegentlich werden den Zünften oft Vorwürfe gemacht. Ein häufig genannter Kritikpunkt ist die sogenannte Vetternwirtschaft. Kritiker werfen den Zünften vor, dass wirtschaftliche Vorteile innerhalb persönlicher Netzwerke vergeben werden. Laut Peti Federer trifft dieser Vorwurf auf die Zunft zu Safran jedoch nicht zu.
Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass Frauen in der Zunft zu Safran nicht Mitglied werden können. Dieser Ausschluss gilt zwar nicht für alle Zünfte, ist aber weit verbreitet. Peti Federer betont, dass jeder Verein selbst entscheiden dürfe, wer aufgenommen wird. Wann und ob Frauen in der Zunft zu Safran Mitglieder werden können, bleibt ungewiss.
