Stell dir ein Konzert deines Lieblingsartist vor. Ist es laut? Ist es eng? Ist es in irgendeinem dunklen Keller? Ganz normal. Doch der Konzertbetrieb schliesst viele Menschen aus - Inklusion im Nachtleben als Thema findet im Ausgang oft weniger Aufmerksamkeit als es verdient. Wir haben im Treibhaus nachgefragt, wie es bei ihnen um Inklusion steht.
Stetige Arbeit
In vielen Clubs ist es gängige Praxis, einen "Safe Space" zu haben. Auch das Treibhaus hat solche Rückzugsorte, als Teil der Awareness-Strategie. Angebote wie dieses machen das Nachtleben für viele sicherer. Seit einigen Jahren arbeitet das Treibhaus mit einer Strategie, die stetig weiterentwickelt wird. Ein weiterer Aspekt, in dem das Treibhaus stetig weiterarbeitet, ist die Inklusion.
Zugänglichkeit von Konzerten und Partys ist oft mit physischen Barrieren verbunden. Menschen mit physischen Beeinträchtigungen werden dadurch von diversen Venues ausgeschlossen. Auch das Treibhaus ist nicht perfekt, meint Mehdi, Programmleiter im Treibhaus. An verschiedenen Stellen im Haus ist Barrierefreiheit ein Problem, allen voran die Bühne. Auch nachdem verschiedene Optionen ausprobiert wurden, bleibt die Bühne für Rollstühle unzugänglich. Auch für Sehbehinderte gibt es im Treibhaus noch keine Hilfsmittel.
Schritt eins: Optionen überprüfen
Wo es geht, wird im Treibhaus aber Zugänglichkeit geschaffen. Mögliche Barrieren werden bereits im Voraus auf der Website publiziert. Auf Anfrage kann das Team Zugänge schaffen, wie Hindernisse aus dem Weg räumen oder Plätze für Rollstühle reservieren. Inklusion wird im Treibhaus verfolgt, für Programmleiter Mehdi ist es wichtig sein Team für das Thema zu sensibilisieren.
"Gleichzeitig wollen wir Veranstaltungen den gleichen Wert geben, die Rücksicht nehmen auf andere Bedürfnisse..."
Neben räumlichen Umständen kann auch die Veranstaltung selbst Barrieren haben - laute Geräusche, Licht und Reizüberflutung. Immer wieder gibt es im Treibhaus aber auch Events, die barrierefreie Partys probieren. Laut Mehdi sind diese aber nicht immer erfolgreich. Die "regulären" Angebote sollen sich allerdings nicht verändern. Es wird auch weiterhin Partys mit starken Effekten und Lärm geben. Was angeboten wird, hängt aber auch davon ab, wer veranstaltet. Im Treibhaus sind Programmgruppen für die Veranstaltungen zuständig. Welche Art Veranstaltung für wen zugänglich ist, entscheiden also zu einem Stück die Partygänger*innen selbst.