Stooszyt

Luzern spürt den Onlinehandel aus Übersee

Kleinst-Bestellungen und Kleinst-Päckli – unter zwei Kilogramm Gewicht und unter 60 CHF Warenwert – werden von den chinesischen Onlinehändlern wie Temu und Shein dazu genutzt, Einfuhrzölle (Mehrwertsteuer bei Import in die Schweiz) zu umgehen.

Was einerseits zu enormem Mehraufwand bei Transportdiensten oder Cargo-Anbietern, Zoll und örtlicher Post führt, macht andererseits auch den hiesigen Detailhandel kaputt. Wenn nur noch online und aus Übersee eingekauft wird, fehlen hierzulande die Einnahmen. Weiter können Schweizer Firmen nicht mit den Dumpingpreisen der chinesischen Konkurrenz mithalten, da lokale Löhne und Ladenflächen bezahlt werden müssen. Die chinesischen Plattformen zwingen ihre Anbieter oft dazu, ein Verlustgeschäft zu führen – das heisst die Produkte günstiger zu verkaufen als Einkauf oder Produktion sie gekostet hat – um dafür an Reichweite und als Resultat davon an Absatz zu gewinnen. Das kann auch zur Abnahme der Qualität führen, wie wir im Gespräch mit der Boutique- und Nähatelier-Inhaberin Sybille Zihler aus Sursee herausgefunden haben.

Aus diesem Grund können die Luzerner Händler*innen davon profitieren, dass man als Konsument*in ihre Wahre vor Ort anschauen und anfassen kann – man weiss also, was man erhält. Ebenfalls gibt es in der Schweiz eine Produktgarantie und viele Läden reparieren auch ihre verkauften Produkte. Diese Vorteile gegenüber dem Onlinehandel, und besonders gegenüber Händlern aus Übersee, sollten hervorgehoben und den Kunden schmackhaft gemacht werden, findet Martina Stutz, Präsidentin vom Detaillistenverband Luzern.

Höre hier den ganzen Beitrag aus der Stoosyt nach:

Jedem und jeder* ist selbst überlassen, wo er/sie einkauft. Trotzdem hilft es vor dem Onlinekauf, zum Beispiel bei chinesischen Händlern, zu überlegen, ob es tatsächlich nötig ist, von weit her zu bestellen, und ob das Produkt einem wirklich gefallen wird. Denn aufgrund der billigen Preise werden viele der Produkte von Temu, Shein und co. von den Konsument*innen nicht zurückgesandt, oder bei Problemen nicht repariert – oft kostet die Reparatur dann nämlich mehr als das eigentliche Produkt –, sondern einfach weggeworfen. 

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