Influencer*innen mit der grössten Reichweite suggerieren ihren Follower*innen, dass sie nur dann ein gutes Leben führen, wenn sie auch wie sie um vier Uhr morgens aufstehen, um ihre mehrstündige Morgenroutine nachzuahmen. Wieso uns dieser Morgenroutine- und Selbstoptimierungs-Trend in den Sozialen Medien nicht guttut.
Selbstoptimierungswahnsinn par excellence
Hyperstrukturierte Morgenroutinen: Vier Uhr morgens aufstehen, Eisbad, Yoga, Journaling, ... TikTok spuckt diese im Sekundentakt heraus. Strenge, durchgetaktete Morgenroutinen können zwar zur Inspiration dienen, führen uns wohl eher in einen Selbstoptimierungs-Strudel, dem zu entkommen es immer schwieriger wird.
Die Soziologin Katja Rost der Universität Zürich wird in einem Blick-Artikel von Anfangs April zitiert, dass solche übertriebenen Routinen nämlich gefährlich für uns werden können. Sie suggerieren uns, dass wir nur dann wertvoll sind, wenn wir jede Minute unseres Tages produktiv gestalten. Das sei für die meisten Menschen auf Dauer unmöglich durchführbar und ungesund. Denn: Dies kann zu noch mehr Stress und Unzufriedenheit führen.
Luzerner*innen lassen es lieber gemütlich angehen
Wir haben mit jungen Luzerner*innen auf der Strasse gesprochen und die meisten sehen das mit den rigiden Morgenroutinen viel lockerer als die grossen Influencer*innen. Einige finden es zwar inspirierend, was auf Social Media gezeigt wird, sehen es aber nicht als sinnvoll, diesem Ideal versuchen zu entsprechen.
Alle Ansichten der Luzerner*innen hörst du im Audio-Beitrag am Anfang des Blogs.