Das Jugendparlament fordert in einer neuen Petition, dass der Kanton Jugendliche und Eltern aktiv sensibilisiert auf Fehlinformationen in den sozialen Medien. Konkret fordern sie einen obligatorischen Elternabend ab der 5. Primarklasse, welche sich dem Thema annimmt und auf die Gefahren aufmerksam macht. Hinter der Petition stecken Johanna Jung und Celine Furrer. Sie waren bei uns zu Gast.
Social Media ist unsere neue Unterhaltung. Wer früher noch vor dem Fernseher durch verschiedene Programme gezippt ist, doomscrollt heute auf TikTok oder ähnlichen Plattformen. Dabei kann sich Content und Inhalte viel schneller neu verbreiten, mit dazu aber auch Falschaussagen. Dabei sprechen wir nicht von überzogenen Memes oder schlechten Aprilscherzen, sondern von politischen Falschaussagen oder sogar Deepfakes. Deepfakes sind Videos, bei welchen durch künstliche Intelligenz Politiker oder andere angesehene Personen Zitate oder Aussagen tätigen, welche sie nie gemacht haben. Kurz gesagt: Propaganda. Das Jugendparlament fordert nun vom Kanton eine Sensibilisierung in der Schulzeit.
"Die Schule soll als Schnittstelle dienen zwischen Eltern und Kind."
Dabei soll in einem obligatorischen Elternabend auf das Thema aufmerksam gemacht werden und nahe gelegt werden, welche Motivation dahinter steckt und wie mit Falschwahrheiten umgegangen werden soll. Das Ziel ist nicht ein Schutz vor Social Media, sondern ein Schutz in Social Media.
"Eine gebildete Bevölkerung ist auch die Grundlage von unserer Demokratie."
Die zuständige Kommission hat sich dem Thema jetzt angenommen und die Petition überprüft. Sie nehmen die Petition zur Kenntnis und finden das Thema aus bildungspolitischer sowie gesundheitlicher Sicht wichtig. Zum Schluss empfehlen sie, die Petition zur Kenntnis zu nehmen, aber nur, ohne verbindliche Massnahmen daraus abzuleiten. Wie sich die Angelegenheiten in der Schule weiter entwickeln, bleibt also offen.