Sphaíra

Gūsū im Interview - Tradition trifft Synthese

Endlich wieder Sound aus der Schweiz im Sphaira! Mit dem Zürcher Duo Gūsū präsentieren wir ein Projekt, das nicht nur musikalisch neue Wege geht, sondern auch klangliche Grenzen sprengt. Ihr Debütalbum The Ending Was A Typical Part ist eine meditative Reise durch Zwischenräume. Irgendwo zwischen Elektronik und Tradition, Ost und West sowie Intimität und Weite. Wie diese Symbiose zustande kam, erzählt uns Gūsū im Interview! 

Gūsū ist die Zusammenarbeit von Xueyan Chen, die seit ihrer Kindheit das traditionell chinesische Zupfinstrument Guzheng spielt, und Nicolas Balmer, der mit modularen Synthesizern, Bass und elektronischen Klangflächen die Brücke in die Gegenwart schlägt. Ihre Musik ist ambient, folkig, experimentell und aber vor allem zutiefst berührend. Was die beiden verbindet, ist nicht nur ein Interesse an Klang und Struktur, sondern ein echtes dialogisches Verständnis von Musik. Seit ihrer ersten gemeinsamen Improvisation im Jahr 2022 ist ein kreativer Austausch entstanden, der das Projekt Gūsū zu mehr macht als der Summe seiner Teile. Der Name selbst, der eine Anspielung auf die historische Bezeichnung von Suzhou, einem kulturellen Zentrum Chinas, ist, verweist auf Herkunft, Wandel und die Schönheit des Dazwischen. 

The Ending Was A Typical Part wurde am 04. April 2025 via Subject To Restrictions Discs veröffentlicht. 

Xueyan lässt die pentatonische Struktur der Guzheng in freien, selbst komponierten Melodien aufblühen. Sie spielt nicht nur ein Instrument, sondern erzählt Geschichten und ist somit eine Reflexion und Reimagination zugleich: 

Was bedeutet es, ein traditionelles Instrument in einer neuen Umgebung neu zu denken?

In Zürich beginnt sie, die Guzheng von Konventionen, von Erwartungen und von ihrer rein historischen Lesart zu befreien. Währenddessen ergänzt Nicolas diesen Zugang mit seiner Klangwelt: Modularsysteme, Bassläufe, tiefe, flirrende Schichten. Er verzerrt, verfremdet und ergänzt, bis aus zwei Stimmen eine vielschichtige Komposition entsteht. Die Elektronik ist dabei nicht Kontrast, sondern Kontext – eine Art akustisches Echo, das Raum schafft für Xueyans akustische Präsenz. 

Gūsūs Musik kann als Zwischenräume verstanden werden, die nicht Transkulturalität vereinfacht oder vermischt, sondern nebeneinanderstellt, in Beziehung bringt und erfahrbar macht. So ergibt sich ein Debütalbum, dass sich auf eine Identitätssuche beginnt sowie Verbindung und Transformationen erforscht. Wer also Musik liebt, die etwas Zeit braucht, wird sich in The Ending Was A Typical Part verlieben. 

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Die besten Tracks findest du in dieser Playlist:

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Playlist: 

Gūsū - The Ending Was A Typical Part 

Liúyì Wǒde Xūqiú  

Rural 

兰亭春  

垂柳戏水 

Standing Cross Water  

Did You Ever Tried To Write 

Háizimen De Xiào Shēng I  

镜子后面的幽灵 

 Háizimen De Xiào Shēng II 

Resist 

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