Sphaíra

ISKRA als Neuanfang

Für einen perfekten Herbsttag braucht es Musik, die nicht nur gehört, sondern auch tief empfunden werden kann. ISKRA, das Debüt der polnischen Komponistin, Multi-Instrumentalistin und interdisziplinären Künstlerin Olga Anna Markowska, gehört genau zu so einem Tag. Es ist ein Werk, das gleichermassen melancholisch wie hoffnungsvoll klingt und als ein musikalisches Tagebuch gilt, das sich über mehrere Jahre erstreckte.

Olgas Werdegang spiegelt bereits ihre Neigung zur Vielschichtigkeit wider. Klassisch ausgebildet als Cellistin, bewegt sie sich heute frei zwischen Klangkunst, Komposition und visuellen Medien. Ihre Arbeiten kreisen um Erinnerung, Identität und die Beziehung des Menschen zur Natur. 

Das Wort Iskra bedeutet „Funke“ und genau darum geht es auch im Album: Zündung, Neuanfang, Perspektivwechsel. Von „Dawn“ bis „Dusk“ entfaltet ISKRA eine Reise, die wie ein Bogen durch Erinnerungen und Möglichkeiten gespannt ist. Zither, Cello, Elektronik und Stimme verweben sich zu einem Klanggewebe, das fragil und gleichzeitig eindringlich wirkt. Nach einer zweijährigen Pause zum Cello beschreibt Olga jetzt ihre Rückkehr zum Instrument als einen entscheidenden Moment. Die Distanz war notwendig, um Intimität neu zu finden. 

ISKRA wurde am 31. Januar 2025 via Miasmah Recordings veröffentlicht.

Schon der Opener mit „Dawn“ eröffnet einen zarten, atmosphärischen Raum, der sich Stück für Stück verdichtet. In „Train Ride Home“ rückt die Zither in den Vordergrund und entfaltet ihre schwebende, fast tranceartige Qualität, als würde man während einer langen Zugfahrt in Erinnerungen versinken. „Fever Dream“ dagegen taucht tief in warmes Rauschen und schwere Plucks ein. Eine traumähnliche Komposition, die sich zwischen Klarheit und Unschärfe bewegt. Minimalistische Loops und vokale Schichten fliessen in „Helix” ineinander und lassen ein Bild von einem verwaschenen Traum entstehen. 

Train Ride Home wurde am 06. Dezember 2024 via Miasmah Recordings veröffentlicht.

Olga gelang es mit ISKRA eine Verbindung zwischen dem Humanismus klassischer Musik mit der Zeitlosigkeit experimenteller Elektronik zu schaffen. Dabei geht es nicht um die Flucht aus der Gegenwart, sondern um das Verweilen in der Fragilität des Moments. Ein Debüt über Erinnerung und Transformation, über die intime Beziehung zum eigenen Instrument, aber auch über das Bedürfnis nach Aufbruch. Klang kann nämlich auch als Ort verstanden werden, um sich selbst, der Vergangenheit und auch neue Funken der Zukunft zu begegnen.  

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Die besten Tracks findest du in dieser Playlist:

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Playlist: 

Olga Anna Markowska – ISKRA 

Dawn 

Blue spring 

Train ride home 

Borderland 

Unfolding 

Fever dream 

A heart is an eye 

Helix 

Mizpah 

Dusk

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