Nicht nur für Häftlinge und Seeleute
Lange waren Tattoos in der Schweiz verpönt. Trug man sie wurde man schnell in eine Ecke gestellt, etwa als Punk oder Kriminelle*r. Sie wurden vor allem als Abgrenzungsmerkmal von Gruppen gesehen. Diese Zeit ist zum Glück vorbei.
Tattoos werden immer beliebter, die Vorurteile nehmen ab. Mittlerweile ist ein Fünftel der Menschen in der Schweiz tätowiert, bei den jüngeren Menschen sogar die Hälfte.
Studios sprießen überall aus dem Boden. Auch Rebi eröffnete vor kurzem eines in Horw. Wir redeten mit ihr unter anderem über das Innere der Szene, wie ihre Eltern zu ihrer Tätigkeit stehen und wie viel man denn am Ende dabei verdient.
Vom Räumchen zuhause zum eigenen Studio
Trotz der anhaltenden Beliebtheit ist tätowieren kein anerkannter Beruf in der Schweiz. Es gibt keine offizielle Ausbildung und auch keine Abschlussprüfung. Man kann lediglich Kurse oder Praktika dafür machen. Von den Praktika rät Rebi jedoch ab, da man dabei selbst sehr selten zum Tätowieren kommt. Und hier gilt: Learning by doing.
"Hey mer tüend üs doch au so Zügs bstelle"
Sie selbst begann mit dem Tätowieren während ihrer Zeit in der Fachklasse Grafik Luzern. Am Anfang mit Stick and Pokes. Bei dieser Technik, welche bereits im alten Ägypten verwendet wurde, wird die Nadel von Hand von Punkt zu Punkt in die Haut gestochen. Dies funktioniert zwar, ist aber sehr langsam und eher umständlich, so dass später eine Tätowiermaschine angeschafft wurde.
Als Rebi aus der Fachklasse kam und ein Wenig Zeit hatte, richtete sie kurzerhand einen kleinen Tättowier-Raum bei sich zuhause im Kinderzimmer ein. Dies reichte jedoch nicht sehr lange aus. Ihr erstes richtiges Studio war in der Baselstrasse. Letzten Dezember hat sie mit einer Kollegin ihr grösseres und aktuelles Studio in Horw eröffnet: STUDIO 6.
Neben unseren Beitrag sollst du dir auf jedem Fall auch ihre Instagram Seite @c.o.c.o_jambo_ink reinziehen. Viele der Motive sind sehr eindrücklich, die Variation ist riesig und wer weiss, vielleicht hast auch du mal Lust dir eines stechen zu lassen.