Der freie Markt ist effizient, frei, und hart, aber fair.
Doch stimmt das?
Seit einer gefühlten Ewigkeit streitet sich die Menschheit in dieser Frage. In Debatten, Schriften, wissenschaftlichen Arbeiten wird argumentiert, was das Zeugs hält. Einen kleinen Überblick über pro und kontra findest du in unserem Krass Politic Podcast:
Lisa Herzog ist Philosophin und hat ein Paper geschrieben, in dem sie den Verschiedenen Argumenten für und gegen freie Marktwirtschaft nachgeht. Von Marx über Hayek, Rawls und Piketty versucht Sie die Gedanken etwas zu gliedern.
Nun sind sich praktisch alle einig, dass es nicht eine völlig freie oder völlig unfreie Marktwirtschaft geben kann. Ein Mindestmass an Staat und Gesetzen braucht es. Doch wieviel genau?
Ein Argument, das für einen möglichst unkontrollierten Markt spricht, könnte sein, dass wir Menschen ein inhärentes Recht auf Freiheit und Privateigentum haben. Niemand soll uns dreinreden, was und mit wem wir handeln. Doch eben dieses Freiheitsargument kann auch umgedreht werden. Wenn wir den Menschen so viel Freiheit wie möglich zugestehen wollen, so müssen wir uns auch bewusst sein, dass ein freier Markt ironischer Weise viele Menschen ihrer Freiheit beraubt. Unser ideal einer möglichst "freien" Marktwirtschaft hat auch viel Ungleichheit mit sich gebracht und damit auch unzählige Menschen zu Dingen gezwungen, die sie weder mögen noch wollen...
Hier findest du die beiden Wissenschaftlichen Arbeiten, die in der Sendung vorkommen:
Herzog, Lisa "Markets"
https://plato.stanford.edu/entries/markets/
Sandel, Michael "Market Reasoning as Moral Reasoning: Why Economists Should Re-engage with Political Philosophy."
https://www.jstor.org/stable/23560025?item_view=read_online#metadata_info_tab_contents
Titelbild: Anne Nygard, Unsplash
