Pamir

Mental Cruelty stopft das Sommerloch

Im Juni veröffentlichte die Karslruher Deathcore-Band Mental Cruelty (manchmal ist der Pamir auch einfach die Sendung mit melodramatischen Bandnamen) ihr viertes Studioalbum Zwielicht. Doch wie hält sich das Quintett mit dem neuen Sänger Lukas Nikolai?

Der Name Zwielicht ergänzt perfekt das sehr düstere Albumcover, das der Künstler Mariusz Lewandowski malte. Auch die deutlich von Death- und Blackmetal – und manchmal sogar in Anflügen von Folkmetal – gezeichneten Lieder malen ein Bild, dass ebenfalls nicht gerade von Positivität sprüht. Über etwas gar direkte Zeilen im Lied Obssessis a Daemonio* wie z.B.

Leave me alone
Throw your cross into fire
Your god means nothing to me
Nail your bastard son back on his cross

stellen sie ihre Meinung gegenüber Religion klar dar.

Dass das Album und somit auch die Band mit Lorna Shore verglichen wird, ist wohl kaum unvermeidlich. Die Band mit Frontsänger Will Ramos hat diese Art von Blackened Deathcore zu stark dominiert (sie haben auf Spotify gut 900‘000 monatliche Hörer*innen), als dass sie ignoriert werden könnten. Doch bei Mental Crueltys "Zwielicht" von einer Lorna Shore Kopie zu reden, wäre falsch. Zu gekonnt fliessen die orchestralen Elemente in die Deathmetal-Riffs ein, zu einzigartig ist die Range von Frontsänger Lukas Nikolai und des Gitarristen und Sänger Nahuel Lozano. Dabei sticht auch das titelgebende Interlude (oder Gedicht?) Zwielicht heraus. Auf deutsch gesungen und hauptsächlich vom Backgroundgesang und Akustikgitarre begleitet, bietet es eine kleine Verschnaufpause vor den letzten drei Tracks. 


Und diese drei Songs haben es in sich: Während Symphony of a Dying Star perfekt zum Interlude Zwielicht passt, ist The Arrogance of Agony fast schon ein 'reines' Blackmetal-Lied und fast mein persönlicher Favorit. Der letzte Song A Tale of Salt and Light indes fasst das ganze Album nochmals gut zusammen: Blastbeats, Gitarrensoli, Slam-Breakdowns, Gutturals, alles ist dabei, was das Herz begehrt.


* Damit sich mein Geschichtsstudium für einmal lohnt: DAS IST EIN ABLATIV!


Playlist

Mental Cruelty - Midtvinter

Mental Cruelty - Obsessis a Deamonio

Mental Cruelty - Forgotten King

Mental Cruelty - Pest

Mental Cruelty - Nordlys

Mental Cruelty - Zwielicht

Mental Cruelty - Symphony of a Dying Star


Anmerkung: Aus Zeitgründen konnten wir leider nicht alle Songs des Albums spielen.


Noch mehr Pamirsound gibt es in der Pamir-Playlist! (duh)





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