Stooszyt

147 – die Lebenslinie für junge Menschen in der Krise

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13 Suizidnotrufe pro Tag  Immer mehr Jugendliche suchen Hilfe bei 147

Immer mehr Kinder und Jugendliche in der Schweiz geraten in psychische Krisen. Leistungsdruck in der Schule, familiäre Konflikte, soziale Isolation oder der ständige Vergleich in den sozialen Medien. All das kann jungen Menschen stark zusetzen. Viele fühlen sich überfordert, unverstanden oder schlichtweg allein gelassen. Besonders deutlich zeigt sich diese Entwicklung beim Beratungsangebot 147 von Pro Juventute. Die Zahl der Suizidnotrufe hat sich in den letzten Jahren drastisch erhöht. Immer mehr Jugendliche greifen zum Hörer oder schreiben eine Nachricht, weil sie keinen Ausweg mehr sehen. 

Mehr als 4700 Suizidnotrufe im Jahr 2023

Die Beratungsstelle 147 registrierte im Jahr 2023 über 4700 Anfragen. Im Vergleich zu den Vorjahren hat sich diese Zahl mehr als verdreifacht. Durchschnittlich rufen 13 Kinder oder Jugendliche pro Tag wegen Suizidgedanken an. Die psychische Belastung bei jungen Menschen ist deutlich spürbar gestiegen.

Weshalb Jugendliche Hilfe suchen

Neben Suizidgedanken melden sich Jugendliche auch wegen anderer schwerwiegender Themen. Dazu gehören depressive Verstimmungen, Ängste, familiäre Konflikte, Liebeskummer oder akute Krisensituationen. Viele junge Menschen fühlen sich überfordert oder allein gelassen. Die 147 Beratungsstelle bietet ihnen einen Ort, an dem sie ernst genommen werden ohne Druck und Bewertung.

Das Angebot von 147

Die Beratungsstelle 147 ist eine kostenlose und anonyme Beratungsplattform von Pro Juventute. Sie richtet sich an Kinder und Jugendliche in der Schweiz und ist rund um die Uhr erreichbar, telefonisch, über E-Mail, oder WhatsApp. Das Angebot ist niederschwellig und wird laufend dem Medienverhalten junger Menschen angepasst. Am anderen Ende sind Berater*innen die in Psychologie, Sozialpädagogik und Sozialer Arbeit ausgebildet sind. Sie beraten individuell, hören zu und unterstützen bei der Suche nach konkreten nächsten Schritten. Bei Bedarf vermitteln sie auch an Fachstellen in der Region weiter.

Bild von www.147.ch

Reaktionen in akuten Situationen

Wenn sich in einem Gespräch zeigt, dass eine Situation besonders ernst oder gar lebensbedrohlich ist, handeln die Beraterinnen und Berater sofort. Dabei werden bei akuter Gefahr auch Notfalldienste beigezogen, jedoch immer in Absprache mit der betroffenen Person. Jede Anfrage wird möglichst schnell und sorgfältig bearbeitet.

So schützt sich das Beratungsteam

Die Arbeit im Beratungsteam ist psychisch fordernd. Um die eigene psychische Gesundheit zu schützen, nutzt das Team verschiedene Unterstützungsangebote. Dazu gehören regelmässige interne Besprechungen herausfordernder Fälle, externe Supervisionen sowie Einzelgespräche bei Bedarf. So kann das Team die emotionale Belastung besser verarbeiten und gleichzeitig die Qualität der Beratung sichern.

Ein Angebot, das Leben verändern kann

Die Zahlen zeigen klar: Immer mehr junge Menschen stehen unter Druck und wissen nicht mehr weiter. Umso wichtiger ist ein Ort, an den sie sich anonym und kostenlos wenden können. 147 ist genau dieser Ort, ein sicherer Raum, in dem junge Menschen ernst genommen werden und Hilfe bekommen, wenn sie sie am dringendsten brauchen.

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